90 | news Juli 2019 | Sport
Abschied und Neustart
Nicht nur Dalibor Doder: Nach der Saison haben einige weitere
prägende Gesichter das Team von GWD verlassen.
Von Carsten Dehne
Es sind einige Wochen ins Land gegangen – so verzieht
sich auch die dickste Luft nach der nicht so dollen
Schlussphase der Saison 2018/2019. Es blieb etwas
Zeit, durchzuatmen und sich intern ein paar Fragen zu
stellen. Wie ist die Rückrunde zu erklären? Woher kam
plötzlich öfter mal eine höhere Fehlerquote? Warum
gingen Selbstvertrauen und Treffsicherheit verloren?
Eines können wir der Mannschaft nicht absprechen:
dass sie nicht gekämpft hat. Nun ja, es wird eine in
weiten Teilen neue Truppe versuchen, es in der neuen
Saison besser zu machen. Viele „Gesichter“ haben GWD
verlassen.
Ein schöner Abschied auf dem Spielfeld war ihm nicht
vergönnt – eine Verletzung stoppte Dalibor Doder
zu Saisonende. Er war neun Jahre lang der Kopf der
Grün-Weißen. Er stieg mit GWD ab, aber auch wieder
auf. Er war immer eine Art Publikumsliebling. Ziel ist
seine Heimat – er spielt ab Sommer für Ystads IF. Einen
Ersatz gibt es schon seit einem Jahr: Aliaksandr Padshyvalau
muss jetzt dauerhaft zeigen, was er draufhat.
Zwei weitere Varianten gibt es auf der Mitte auch noch:
Marian Michalczik und – ganz neu bei GWD – Juri Knorr.
Sein Vater war berühmt berüchtigt für den beidseitigen
Absprung mit anschließendem hammerharten Wurf
von halblinks: Thomas Knorr. Er war sowohl in Kiel,
Flensburg, Bad Schwartau und Hamburg unter Vertrag
– als Nationalspieler wurde er 1996 Torschützenkönig
der EM. Die guten Gene hat er weitergegeben – Juri war
einer der besten Spieler der zweiten spanischen Liga,
hat einen sehr guten Wurf und ein klasse Spielverständnis.
Scheinbar ein guter Griff von GWD Minden.
Anton Mansson kam aus Lemgo und trug zwei Jahre das
grün-weiße Trikot. So richtig durchsetzen konnte er
sich nicht. Er wechselt zu OV Helsingborg. Auf ihn folgt
Lucas Meister – der bringt einen schönen Nachnamen
mit… Der Schweizer kommt von den Kadetten Schaffhausen.
Und mit denen wurde er – passenderweise – in
diesem Jahr Schweizer Meister.
Luka Zvizej verlässt GWD nach eineinhalb Jahren –
Handball spielen will er nicht mehr. Joscha Ritterbach
kommt dafür aus Göppingen nach Minden. Der 24-Jährige
spielte in der Nachbarschaft von 2012 bis 2014
für Lemgo. Kim Sonne Hansen spielte vier Jahre für
GWD. Auch er stieg ab und wieder auf. Ihn zieht es zu
Chartres Metropole nach Frankreich. Für den Ex-Kieler
steht Malte Semisch neu im Tor. Er kommt aus Berlin
und hofft an der Weser auf mehr Einsätze als an der
Spree. Maurice Paske rutschte für den verletzten Kim
Sonne phasenweise rein ins Team – sonst spielte er in
der zweiten Mannschaft. Er wechselt zu Zweitligist TV
Emsdetten. Lukas Kister kam aus der eigenen Jugend,
Grafik: unscrew/Fotolia/BMS / Fotos: Sebastian Külbel