Janas Gedanken des Monats:
Trendrezept
Bananenbrot –
alles nur Hype
oder tatsächlich
Superfood?
Dieses Jahr verlief doch etwas holprig und hat
vielen von uns einiges abverlangt. Schließung
von Schulen und Kitas, Homeoffice, kaum bis keine
Freizeitaktivitäten, wenig soziale Kontakte. Als
im März die erste Corona-Welle anrollte, war es
für viele vielleicht noch eine mehr oder weniger
willkommene Pause aus dem Alltag. Mehr zu Hause
sein mit der Familie, Zeit haben für den Frühjahrsputz,
ausmisten, Dinge erledigen, die sonst
immer auf der Strecke geblieben sind. Und die
leeren Mehlregale im Supermarkt ließen vermuten,
dass es den einen oder anderen Hobbykoch
in Minden gibt, der nun endlich Zeit hat Brote und
Gebäck herzustellen.
Vom Backfieber erfasst
Und vor allem ein Trend machte sich in den sozialen
Medien breit. So ziemlich jeder backte
Bananenbrot. Und auch mich fasste das Backfieber,
so schwer konnte das doch schließlich
nicht sein. Wie gesagt so getan. Die Ernüchterung
folgte allerdings schnell. Mir schmeckte es
leider überhaupt nicht. Zum Glück erbarmte sich
mein Freund. Seitdem habe ich lieber die Finger
davon gelassen, die begnadete Bäckerin war ich
ohnehin noch nie. Was mir trotzdem an dem Bananenbrot
so gefiel und was es mit Lebensmittelverschwendung
zu tun hat:
76 | news Dezember 2020
Für das Backen vom Bananenbrot benötigt man
vor allem eins: überreife Bananen. Denn umso
brauner und unattraktiver die Banane, desto
mehr Süße enthält diese. Meist braucht gar kein
Industriezucker verwendet werden. Worauf ich
hinaus will? Ich selber würde
niemals eine Banane anrühren,
die auch nur die ersten
braunen Flecken bekommt. Ich
denke vielen geht es ähnlich.
Beim Einkauf wanderte noch
motiviert viel Obst und Gemüse
in den Einkaufswagen. Ist
man dann aber nicht schnell genug mit dem Verzehr,
ist man doch schnell versucht, die Banane
einfach zu entsorgen. Furchtbar angesichts der
Tatsache, welchen weiten Weg die Banane bereits
bis zum Supermarkt hinter sich gebracht hat
und welcher CO2-Ausstoß dabei entsteht. Deswegen
finde ich es super, dass Influencer ihre hohe
Reichweite dazu nutzen, eine Alternative aufzuzeigen,
wie man die überreifen Bananen doch
noch zu etwas Leckerem verarbeiten kann. Eben
das Bananenbrot. Na klar, kann man aus matschigen
Äpfeln Apfelmus kochen, und es gibt so viele
weitere Rezeptideen. Aber die Banane hatte dieses
Jahr eben ihren großen Auftritt.
Zaubert etwas Neues
Und ich würde mir wünschen, dass vielen dieses
Bild im Kopf bleibt. Angedetschte Paprika?
Wabbelige Möhre? Runzliger Apfel? Denkt an die
Banane und zaubert etwas Neues daraus, ohne
die Lebensmittel direkt in der
Tonne zu entsorgen. Wer weiß,
was dann für neue tolle Gerichte
entstehen und welcher
Trend wohl bald das Bananenbrot
ablöst. Bis dahin feile ich
vielleicht noch mal an einem
neuen Rezept, das dann vielleicht
sogar mir schmeckt.
Oder ich bleibe bei meiner Resteverwertung und
mache einfach Bananenmilch draus.
Und das Positive dabei: Für eine kurze Zeit kann
man dem aktuell verrückten Alltag etwas entfliehen.
Bitte denkt daran, wenn wir nicht hamstern,
ist genug für jeden da. Dann können wir alle unsere
(schlummernde) Backleidenschaft ausleben.
Ich wünsche uns allen starke Nerven für die kommende
Zeit und allen, die sich am Bananenbrot
probieren guten Appetit!
Mehr Infos unter
www.instagram.com/kauflokalminden