Die ersten 8 Schritte für Eure Hochzeitsplanung
Tipps von Eurer Eventplanerin und Hochzeitsrednerin Melina Hildebrandt
Es ist so weit. ‚Er‘ plante einen einzigartigen Heiratsantrag
und ‚sie‘ hat Ja gesagt. Es kann losgehen,
die spannende Zeit der Hochzeitsvorbereitung.
Voller Vorfreude
starten die Brautpaare in die Planungsphase.
Bei den einen gehen
die einzelnen Punkte auf der To-do-
Liste leicht von der Hand, die anderen
kommen im Laufe der langwierigen
Monate ins Straucheln, geraten
unter Zeitdruck, verschätzen sich
mit den Kosten und einige sind am
Ende froh, wenn der ganze Hochzeitszirkus
vorbei ist.
Ich würde sagen, wir lassen es erst
gar nicht so weit kommen und sprechen über die
Tipps, die ich Euch für den Start der Planung mitgeben
möchte. Die ersten Eckpfeiler Eurer Traumhochzeit
sind wichtig zu setzen. Sie dienen Euch
als Grundgerüst und helfen ganz entspannt bei
den weiteren Organisationspunkten.
Step 1: Brainstorming!
Wie soll unsere Hochzeit aussehen?
Jeder von Euch darf fantasieren und all die Dinge
aufschreiben, die er und sie für den Tag der Hochzeit
wichtig findet. Tendenziell beschäftigt sich
die Mehrheit der Bräute lange vor dem Antrag
mit dem Thema Heiraten und schwelt gedanklich
öfter mal im Hochzeitshimmel. Die Männer sind
dennoch ebenso gefragt, was ihre Vorstellungen
sind. Festlegen solltet Ihr auch, was für Euch
überhaupt nicht infrage kommt. Kommunikation
vorab ist der Schlüssel, damit beide langfristig
mit Spaß am Ball bleiben.
Step 2: Früh genug anfangen
mit den Vorbereitungen
Wenn nicht gerade Corona im Umlauf ist, fangen
die meisten Paare mindestens 1,5 Jahre im Voraus
an. Ratsam ist es aktuell, je nachdem wo und
wie Ihr feiern möchtet, früher anzufangen. Die
schönsten und beliebtesten Hochzeitslocations
sind in der Hochzeitshochsaison bereits 2 Jahre
vorher ausgebucht. Das gilt bei anderen Dienstleistern
ebenfalls. Getreu dem Motto „The early
bride catches the Weddingworm“.
62 | news November 2020
Step 3: Budget festsetzen
Das bereitet den Brautpaaren am meisten Schwierigkeiten,
Melina Hildebrandt. Foto:
Ingo Dammasch Fotografie
nämlich einzuschätzen,
was die Hochzeit kosten wird. Oft
wird das Budget zu niedrig angesetzt
oder gar nicht im Blick behalten. Ich
kann Euch nur dazu raten, vor der
Budgetplanung Angebote einzuholen
und den Hochzeitsmarkt zu erforschen.
Dadurch bekommt Ihr ein
Gefühl für Preis/Leistung und legt
automatisch fest, wo Euer Hauptaugenmerk
liegt für den Tag, sprich
welcher Punkt gerne mehr Geld in
Anspruch nehmen darf als ein anderer
auf der Liste.
Step 4: Die Hochzeitslocation
und das Catering
Wo soll gefeiert werden? Scheune, Saal, Halle,
Zelt? Wie viele Gäste kommen? Was soll es zu
essen geben? Menü, Buffet, Foodtrucks, Livecooking?
Mitternachtssnack? All diese Fragen lassen
sich leichter klären, wenn die Location feststeht.
Die Buchung der Location steht als Erstes an. Mit
ihr bekommt Ihr einen festen Termin an die Hand,
den Ihr an andere Dienstleister und natürlich an
Eure Gäste kommunizieren könnt.
Step 5: Standesamt,
Kirche, freie Trauung?
Der Start Eures Tages wird im Normalfall mit dem
zelebriert, was eine Hochzeit erst zur Hochzeit
macht, nämlich mit einer Trauung. Für die Gesetzmäßigkeit
und für die Namensangleichung
ist das Standesamt unumgänglich und für viele
Paare die erste Anlaufstelle. Das Standesamt
lässt sich in den meisten Regionen erst sechs
Monate vor dem Wunschtermin buchen. Manche
nehmen allerdings vorab Reservierungen an. Kirche
oder freie Trauung? Kirchen gebunden oder
individuell? Wer was dazwischen sucht, greift auf
freie Theologen zurück, die eine Segnung durchführen
können und zusätzlich persönliche Worte
in die Trauung einfließen lassen. Freie Redner
sind gut gebucht. Viele davon bereits ein bis zwei
Jahre vor dem Termin. Deswegen setzt Euch am
besten nach der Festlegung der Location mit Eurem
Wunschredner in Verbindung. In dem Kontext
könnt Ihr Euch überlegen, ob Ihr das Standesamt
gesondert von der Kirche und der anschließenden
Hochzeitsfeier planen oder Ihr alles auf einen
Tag legen möchtet.
Mein Tipp: Plant zwei separate Tage. Das Standesamt
im kleinen Kreis der Familie und Trauzeugen
und die Trauung in der Kirche (freie Trauung) wird
dafür dann größer gefeiert mit all den geladenen
Hochzeitsgästen Eurer Gästeliste. Das bedeutet
weniger Stress für den jeweiligen Tag, dabei würdigt
Ihr beide Arten der Trauung und Ihr bekommt
viel mehr mit von dem Tag, der bekanntlich viel
zu schnell an den Brautpaaren vorbeizieht.
Step 6: Fotografie
Den Fotografen zu buchen, sobald der Termin
steht, ist meine Empfehlung an Euch. Wie Ihr den
passenden Fotografen findet, erfahrt Ihr in meiner
letzten Kolumne. https://bit.ly/3ogYUA7
Step 7: Musik
Mit der Stimmung steht und fällt eine Hochzeitsfeier.
Die Frage ist: eine Liveband oder ein
DJ? Manche denken auch daran, eine Playlist zu
erstellen, die im Hintergrund vor sich hin spielt.
Macht es abhängig von Euren Gästen. Wer wirklich
klein heiratet, unter 50 Gästen, dem kann
eine gut gefüllte Playlist weiterhelfen. Wenn Ihr
aber eine gleichbleibende Partystimmung erleben
möchtet, mit einem koordinierten Ablauf, jemandem,
der auf die Wünsche der Gäste eingeht
und dafür sorgt, dass sie auch nach dem Mitternachtsbuffet
bei Euch bleiben und des Tanzens
nicht müde werden, kann Euch ein Profi besser
unterstützen.
Step 8: Das Hochzeitskleid
Während sich die Männer generell etwas mehr
Zeit lassen bei der Wahl der perfekten Hochzeitsklamotte,
stöbern die Bräute zu gerne monatelang
vorher durch Zeitschriften und Onlineseiten,
um zu sehen, welche Kollektionen an Brautmoden
gerade angesagt sind. Kleider einer neuen
Kollektion haben oft einen Lieferzeitraum von
sechs Monaten. Zudem muss es eventuell noch
von einer Schneiderin angepasst werden und be-
Fotos: Foto Pettine/Tiko Giorgadze on Unsplash