
news November 2020 | 21
Sie schreiben auf Ihrer Homepage, dass Sie
und Ihre Familie „tief in Minden verwurzelt“
sind. Wann haben Sie das an sich bemerkt?
Nach dem Abitur ging es ja für mich zum Studium
– und wie so viele Menschen in diesem
Alter wollte ich natürlich erst mal raus und die
Welt entdecken. Ich war dann ja auch länger
weg, bin aber im Urlaub immer in Minden gewesen.
Minden und die Region sind für mich
das Zuhause, wo ich mich so richtig geborgen
fühle.
Kurz nach Bekanntgabe Ihrer Kandidatur sind
Sie schwanger geworden und mittlerweile
Mutter von Zwillingen. Hatte diese veränderte
Lebenssituation an Ihren beruflichen Plänen
womöglich zeitweise etwas verändert?
Nein, gar nicht. Aber selbstverständlich ändert
sich im Leben einer jungen Mutter einiges –
und dass weiß jeder, der selbst Kinder hat. Und
es verlagert auch die Prioritäten. Das ändert
aber nichts daran, meine beruflichen Herausforderungen
mit vollem Elan anzugehen.
Als Landrätin und Mutter können Sie eine ideale Vorbildfunktion für die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf einnehmen.
Das stimmt. Mir ist natürlich schon bewusst, dass mir in Zukunft oft sehr
lange Arbeitstage und Abendtermine bevorstehen. Aber mein Mann und ich
haben das gut geregelt. Aber wissen Sie, dass mich neulich ein Kollege von
Ihnen von der Süddeutschen Zeitung gefragt hat, ob mich diese ständigen
Fragen nach Familie und Beruf nicht irgendwann nerven. Ich habe das übrigens
mit „Nein“ beantwortet. Solche Fragen nerven mich ganz und gar nicht.
Wie geht es für Sie bis zum Amtsantritt weiter?
Offiziell beginnt meine Amtszeit am 1. November, aber das ist ja ein Sonntag
– also starte ich am 2. November. Ich bin natürlich seit meiner Wahl schon im
Kreishaus gewesen und habe Gespräche geführt. Mit dem noch amtierenden
Landrat habe ich mich länger unterhalten, und wir hatten eine Art Übergabegespräch,
bei dem ich ihm viele Fragen gestellt und Antworten bekommen
habe. Getroffen habe ich auch mit den Dezernenten und natürlich werde ich
mich in den ersten Wochen noch mit vielen Menschen unterhalten – und
mich einfinden. Es geht nichts über die Mitarbeiter. Wir sind als Team erfolgreich.
Das ist genau wie im Wahlkampf.
Im Wahlkampf hieß es auf Ihren ersten Plakaten „Einfach mal durchatmen“.
Das ist schon mal was anderes.
Ich hätte den Menschen ja auch einfach einen schönen Sommer wünschen
können. Aber das war mir zu gewöhnlich. Ich wollte in dieser Hinsicht einen
anderen Weg gehen – und die Menschen haben ja zahlreich reagiert. Ich bin
oft auf den Satz angesprochen worden.
Genießen Sie denn auch Ihre freie Zeit bis zum Amtsantritt?
Ja, selbstverständlich. Ich in gerne bei meiner Familie, aber es gibt bereits
einiges zu tun. Ich habe einige Medienanfragen, denen ich nachkomme und
ich möchte auch noch den Menschen einen Dankeschön-Brief schreiben, die
mir so nett gratuliert haben.
„Es geht nichts über
die Mitarbeiter.
Wir sind als Team
erfolgreich.“
Foto: PR
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