Janas Tipp des Monats:
Von Hamsterkäufen und
Lebensmittelverschwendung
Eigentlich wollte ich einfach nur
einen Text über Lebensmittelverschwendung
schreiben, wie man
diese vermeidet und am besten
vorausschauend planen kann. In
der aktuellen Zeit bekommt dieses
Thema noch einmal eine ganz
andere Bedeutung.
Wusstet Ihr, dass in Deutschland
jedes Jahr rund 13 Millionen Tonnen
Lebensmittel im Müll landen,
davon mehr als die Hälfte aus Privathaushalten
stammt und etwa
40 % davon vermeidbar gewesen
wären? Ich finde diese Zahlen
äußerst erschreckend. Dabei gibt
es so viele Möglichkeiten, wie
dieses ganz leicht zu verhindern
ist. Das Ganze erfordert vielleicht
ein bisschen Arbeit vorab, aber
ich finde, diese sollten wir uns
alle machen. Besonders wichtig
ist in meinen Augen, sich einen
Überblick zu verschaffen und
nicht kopflos in den Supermarkt
zu rennen. Was habe ich noch zu
Hause? Was will ich daraus kochen?
Welche Zutaten fehlen mir
noch für das jeweilige Gericht?
Daraus dann eine Einkaufsliste
erstellen und sich beim Einkaufen
daran entlang hangeln. Wichtig ist auch zu
schauen, was vielleicht weg muss, was erreicht
in Kürze das Mindesthaltbarkeitsdatum? Manchmal
bin ich genervt, hab Hunger auf etwas ganz
Bestimmtes und esse dann doch was Anderes,
bevor es schlecht wird. Aber am Ende der Woche
fühlt es sich doch richtig und gut an, wenn man
gut geplant hat, nichts wegschmeißen musste
und der Kühlschrank bis auf die haltbaren Lebensmittel
com
freepik. Grafik:leer ist.
/privat Nochmal zurück zum Mindesthaltbarkeitsdatum.
Nicht alles ist direkt schlecht, nur weil ein Datum
Foto:auf der Packung abgelaufen ist, zu dem die Hersteller
news April 2020 | Business | 57 verpflichtet sind. Vieles ist lange darüber
hinaus noch genießbar. Hier sollte jeder seine
Sinne einschalten und einfach daran riechen
oder eine kleine Ecke probieren. Niemand sollte
wahllos Lebensmittel wegschmeißen. Nach dem
Einkaufen ist die richtige Lagerung der Lebensmittel
das A und O. Was muss gekühlt werden,
was sollte dunkel liegen, damit ich möglichst
lange etwas davon habe? Auch hier lässt sich
Lebensmittelverschwendung gut vermeiden.
Schon vor einer Weile bin ich auf eine App aufmerksam
geworden, die sich auch der Lebensmittelverschwendung
angenommen hat. Bei „to
good to go“ können sich Restaurants
und Supermärkte melden
und Lebensmittel retten, die am
Ende des Tages nicht gekauft wurden.
Ich als Konsument kann ein
solches Angebot vorab buchen
und zu einer bestimmten Zeit abholen.
Was ich dann letzten Endes
unter der Kategorie Backwaren
bekomme, weiß ich vorab nicht,
eben das, was noch übrig geblieben
ist. Dafür zahle ich kleines
Geld, und die Hersteller müssen
weniger wegschmeißen. Eine
win-win-Situation für beide Seiten.
Reinschauen lohnt sich hier
auf jeden Fall.
Gerade erst vor zwei Tagen war
ich einkaufen. Und die Regale der
Supermärkte sind aus gegebenem
Anlass ziemlich leer gefegt. Auch
ich habe gerne grundsätzlich einen
Vorrat zu Hause. Wenn man
mal keine Lust zum Einkaufen
hat oder keine Zeit zum Kochen
oder einfach unerwartet Besuch
bekommt. Dann kann man schnell
und ohne großen Aufwand darauf
zurück greifen. Aber ich finde
auch hier sollte gelten: Was
brauche ich wirklich? Was kann
ich aufbrauchen, bevor es schlecht wird? Will ich
wirklich jeden Tag das Gleiche essen? Bitte denkt
hier auch an alle anderen. Ich glaube, es ist genug
für alle da, wenn jeder wirklich nur für seinen
Bedarf einkauft. Und unterstützt vielleicht
auch die kleinen Händler ebenso wie die Großen.
Die haben es in diesen Zeiten besonders schwer.
Und jetzt wünsche ich Euch allen trotz der ungewissen
Zeit alles Gute. Vor allem viel Gesundheit
und starke Nerven. Und immer einen realistischen
Vorrat im Vorratsraum.
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