Weniger Müll produzieren,
nachhaltiger leben und
am Ende das Klima retten. Klingt nach einer
gewaltigen Aufgabe. Was kann da eine einzelne
Person schon bewirken? Ich finde, eine ganze
Menge. Denn, wenn niemand anfängt, passiert
auch nichts. Und wenn alle ein bisschen machen,
kann eine Plastiktüte am Tag weniger eine
Menge bewegen. Ich habe euch heute vier Beispiele
mitgebracht, von Sprüchen, die vielleicht
jeder von euch schon mal gehört, gesagt oder
vielleicht auch gedacht hat. Sie sollen euch zum
Nachdenken anregen und vielleicht die ein oder
andere Gewohnheit bei euch ändern.
1 „Ist doch nur
ein Plastikstrohhalm“
Gerade weil Plastikstrohhalme so klein sind,
kann man schnell denken, dass diese keinen
großen Schaden anrichten können. Aber gerade,
weil sie so klein sind, werden sie zur Umweltsünde
schlechthin. Täglich werden etwa drei
Milliarden Plastikstrohhalme benutzt und meist
direkt wieder weggeschmissen. Nicht nur, dass
diese kurzweilige Verwendung ziemlich unnötig
ist und man einfach darauf verzichten könnte,
sondern auch der weitere Weg nach der Benutzung
ist problematisch: Die Recyclingmaschinen
können die feinen und recht kleinen Trinkhalme
nur schwer erfassen. Dadurch landen sie oftmals
zur Verbrennung auf Müllhalden. Da diese
nicht unbedingt großartig vor Wettereinflüssen
geschützt sind, gelangen viele Trinkhalme über
den Wind in die Umwelt oder in die Meere, wo sie
nicht nur eine große Bedrohung für Tiere darstellen,
sondern auch schlichtweg nicht vergehen.
Plastik hat eine Lebensdauer von knapp 500 Jahren.
Sprich, alles Plastik, was jemals produziert
worden ist, existiert noch. Denn so lange gibt es
noch gar kein Plastik. Und selbst anschließend
zerfällt es in Mikroplastik und gelangt über unsere
Nahrung in unseren Körper. Als Alternative
zu Plastikstrohhalmen kann man gut welche aus
Edelstahl oder Glas verwenden und diese immer
wieder benutzen.
2 „Diese eine Plastiktüte
mehr oder weniger“
Vielleicht hast du gewusst, dass manche Schildkröten
Quallen fressen. Aber hast du auch gewusst,
dass die Schildkröten die Plastiktüten,
die im Meer schwimmen, für Quallen halten und
diese ebenfalls fressen? Hier besteht das gleiche
Problem wie bei den Plastikstrohhalmen.
Die meisten werden nur kurz genutzt und dann
direkt weggeschmissen. Und landen dann leider
oftmals in der Natur, wo sie zur Gefahr für
viele Tiere werden. Dabei sind gerade bei Plastiktüten
die Alternativen so einfach. Eine kleine
Stofftasche passt fast überall rein und ist so
immer dabei. Oder man trägt kleine Dinge kurz
in der Hand oder verstaut sie in der Jackentasche.
Und mittlerweile bekommt man schon in
vielen Supermärkten Obstbeutel, deren Leergewicht
in der Kasse hinterlegt ist, sodass man
nicht einmal draufzahlen muss. Und wenn man
doch einmal auf eine Plastiktüte zurückgreifen
muss, kann man diese anschließend gut weiterverwenden.
Je nach Größe machen sich diese
mindestens noch als Müllbeutel gut. Und ich
muss sagen, ich finde meine Stofftaschen viel
schöner als die Plastiktüten.
Quelle: www.wwf.de
3 „Aber ich will ja nur
schnell zum Bäcker“
Laut Untersuchungen des Umweltbundesamtes
entfallen 40 bis 50 Prozent der Autofahrten
auf eine Strecke mit weniger als fünf Kilometern.
Damit wird die kurze Fahrt zum Bäcker,
zum Sport oder zur Verabredung schnell zu
einer erheblichen Umweltbelastung. Und auch
diese kurzen Fahrten summieren sich schnell,
denn vermutlich bleibt es nicht bei einer Fahrt
in der Woche. Diesen CO2-Ausstoß könnten wir
deutlich geringer halten, wenn wir doch ab und
zu auf das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel
zurückgreifen würden. Dies dankt
uns bei der Fahrradalternative nicht nur die
Umwelt, sondern auch unser Körper und unser
Geldbeutel. Quelle: www.klimaandmore.de
4 „Aber das ist ja
so umständlich“
Ich gebe zu, am Anfang war ich teilweise auch
genervt. Wie viele Dosen muss ich denn jetzt
für die Frischetheke beim Wocheneinkauf einpacken?
Und habe ich genug Beutel mit? Wie
oft habe ich mein Brot schon in der Hand die
Einkaufsstraße lang getragen und wurde schräg
angeguckt, nur weil ich keine Tasche dabeihatte.
Aber ich muss auch sagen, man gewöhnt sich
sehr schnell daran. Einen Beutel bekommt man
gut in jeder Handtasche und in jedem Rucksack
verstaut. Und mittlerweile haben wir so viele
Gemüsenetze, dass es auch nicht so schlimm
ist, wenn ich mal einen vergesse oder dieser gerade
in der Waschmaschine ist.
Und auch daran, Kurzstrecken mit dem Fahrrad
zu fahren, gewöhnt man sich. Denn gerade im
Stadtverkehr ist man häufig sogar schneller als
mit dem Auto. Diese Tatsache motiviert zumindest
mich jedes Mal sehr. Denn ich komme auch
meist auf den letzter Drücker los, weil man ja
vorher irgendwie immer beschäftigt ist, sei es
nur auf dem Sofa rumzuliegen. Und mit dem
Fahrrad schaffe ich es in den allermeisten Fällen
noch pünktlich.
www.instagram.com/kauflokalminden
Fotos: privat / Grafik: freepik.com
Janas Tipp des Monats:
Klischees auf dem Prüfstand
Als Alternative zu Plastikstrohhalmen
kann man gut
welche aus Edelstahl oder
Glas verwenden und diese
immer wieder benutzen.
Foto: Monika Grabkowska
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news Februar 2020 | Business | 91