Durch den Klimawandel: Die Bereitschaft für das alternative Heizen war noch nie so hoch wie heute. Möglichkeiten gibt es reichlich – sogar ohne Komfortverlust.
Das Thermostat und die Umwelt
Der Klimawandel hat den Ruf nach alternativen Heizmethoden buchstäblich angefeuert. Es gilt dabei, aktiven Umweltschutz zu leisten und den liebgewonnenen Komfort im Warmen möglichst zu erhalten. Eine Herausforderung an Forschung und Technik, die diese annimmt und eine Menge Kreativität zeigt. „Erneuerbare Energie“ gibt uns eine riesige Chance, das zu erreichen. In sie zu investieren, rechnet sich schnell. Meist schon mittelfristig. Doch die Technik allein nützt nichts, wenn die Menschen nicht mitziehen. Für eine umweltfreundliche Heizung zu begeistern, ist ein bedeutender Teil der Herausforderung. Die Chance, dass es klappt, war noch nie so günstig.
Bereitschaft zum Mitmachen ist hoch
Denn die Menschen sind bereit, dem Umweltschutz eine Priorität einzuräumen. Das war vor Jahren noch anders, als allein das Geld und der mögliche eigene Profit zählten. Die Gesellschaft hat sich geändert und immer mehr Menschen erkennen, dass es nicht mehr weiter gehen darf wie bisher. Das setzt sich in den Köpfen allmählich fest. Gut so.
Öl und Gas gibt es nicht unendlich. Mit ihnen zu heizen, ist somit nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt möglich. Holz wächst nach, das Wasser wird nicht weniger, der Wind bläst auch noch in Tausenden von Jahren munter vor sich hin – und die Sonne geht auch jeden Tag auf. Das alles zu nutzen, um Energie zu erzeugen, macht Sinn.
Kaum eine Branche ist in den vergangenen Jahren so in Bewegung wie die, in der alternative Methoden des Heizens und der generellen Erzeugung von Energier erforscht werden. Auf Immobilienmessen und Bautage-Veranstaltungen dominiert das Thema seit einer gefühlten Ewigkeit. Schon jetzt steht fest, dass sich daran auch 2020 nichts ändern wird. Der Schutz der Natur gewinnt immer mehr Priorität. „Alternatives Heizen ist schwer angesagt“, heißt es von einem Unternehmer, der schwerpunktmäßig auf Solarenergie setzt.
Dass Energiesparen beziehungsweise der Wunsch nach alternativem Heizen so zugelegt, hat gute Gründe. Sie gilt als unerschöpflich, die so genannte „Erneuerbare Energie“. Ob Sonne, Wasser, Wind oder auch Holz: Der Mensch nutzt Umweltprozesse aus, um daraus Vorteile zu ziehen. Das ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll.
Immer häufiger bedient man sich der Quellen, die Licht und Wärme bringen. So kompliziert die Technik auch ist: vom Prinzip ist alles ganz simpel. Alles was unser Planet dauerhaft produziert, wird genutzt. Die Sonne geht täglich auf, Flüsse fließen, Winde wehen – und das Holz in den Wäldern wächst auch kontinuierlich nach. Da liegt es doch auf der Hand, auf diese Rohstoffe zu setzen, die im Gegensatz zu Öl, Kohle oder Gas niemals ausgehen.
Fördermittel und Steuervorteile
Wer seine Heizung erneuert oder bei sich zuhause auf Maßnahmen wie Wärmedämmungen oder neue Fenster setzt, kann von staatlichen Fördermitteln profitieren. Der Gesetzgeber macht in dieser Hinsicht einiges möglich, sodass die Investitionen noch mehr finanzielle Vorteile im Sinne des Umweltschutzes bringen. Fragt am besten Euren Steuerberater, was bei Euch zutrifft. Aber auch wenn Ihr noch nichts Neues in Sachen Heizung und Co. unternehmen möchtet, gibt es für Euch Möglichkeiten, die Heizkosten zu senken und gleichzeitig ökologisches Bewusstsein an den Tag zu legen. Schließt einfach die Türen, damit sich die Wärme nicht weiter verteilt und die Heizung dadurch stärker nachheizt. Und Stoßlüften ist wesentlich sinnvoller als Dauerlüften. Denn der Temperaturunterschied von Innen und Außen sorgt für einen schnellen Luftaustausch. Um einen Spareffekt erzielen, müsst Ihr allerdings währenddessen die Heizung aber ausschalten. Und gut ist auch, auf freistehende Heizkörper zu setzen. Dort kommt es anders als hinter Möbeln zur freien Entfaltung der Wärme.
Moderne Neubauten, aber auch gut gedämmte Altbauten haben nur noch einen geringen Wärmebedarf. Beim Betrieb von Stahl-Kaminöfen findet schnell ein Überhitzen der Räume statt.
Die Folgen sind ein schlechtes Raumklima. Die Regelung der Wärme findet dann oft über offene Fenster statt. Oder es wird dem Brennraum zu wenig Luft zugeführt, was eine schlechte Verbrennung und schwarze Ofenscheiben zur Folge hat. Optimal für Häuser mit geringem Wärmebedarf sind Öfen, welche die Wärme angenehm und langwellig abgeben — vergleichbar mit Sonnenstrahlen. Mit ihrer gleichmäßigen Wärmeabgabe sorgen sie für ein angenehmes Raumklima. Das Geheimnis dieser Speicheröfen ist ihr Feuerraum und die sogenannten keramischen Züge. Aus Schamotte gefertigt speichern sie die Energie des Holzfeuers. Anschließend geben sie die Wärme gleichmäßig über den ganzen Tag hinweg in Form sanfter Infrarot-Strahlung ab. Ein Saunaeffekt wird so vermieden.
Neben Brennräumen in unterschiedlichen Größen für variable Brennholzmengen stehen für das Design des handwerklich aufgebauten Ofens unendlich viele traditionelle, schlichte oder moderne Formen und Farben zur Verfügung. Elemente des Holzfeuers werden in einem Speicherofen vereint: Milde Strahlungswärme über viele Stunden, die individuelle Gestaltung nach Ihren Wünschen und die Faszination eines lebendig flackernden Holzfeuers.
Hintergrund: Erneuerbare Energieträger
Erdwärme
Korrekt spricht man von Geothermie. Der Begriff Erdwärme hat sich allerdings durchgesetzt – und verfolgt scherzhaft die Theorie, dass jedes Haus auf einem Vulkan steht. Man bohrt ins Erdinnere, um die dortige Energie zu nutzen. Zu mehr als zwei Dritteln besteht die Erdwärme aus radioaktiven Zerfallprozessen, die im Erdmantel und Erdkern erzeugt wird. Rund ein Drittel der heutigen Erdwärme stammt noch aus der Zeit der Erdentstehung. Die Temperatur im inneren Erdkern beträgt nach Schätzungen bis zu 6.500 Grad. Das Potenzial der Erdwärme hat nahezu kosmische Dimensionen. Sie ist zwar im strengen Sinne nicht regenerativ, aber theoretisch gesehen würden allein die oberen drei Kilometer der Erdkruste genügen, um mit der darin gespeicherten Energie die Welt für die nächsten 100.000 Jahre zu versorgen.
Sonnenenergie
Als Sonnenenergie oder auch Solarenergie, wird die durch Kernfusion von der Sonne erzeugte Energie genannt, die als Strahlungsenergie zur Erde gelangt. Die Sonne strahlt in 30 Minuten mehr Energie auf die Erde, als die komplette Menschheit in einem ganzen Jahr verbraucht. Um diese Energiemenge mit Atomkraftwerken zu erbringen, wären theoretisch 17.000 Atomkraftwerke nötig, die ein ganzes Jahr ununterbrochen Strom erzeugen müssten. Sonnenkollektoren sind die meist verbreiteten Solarthermie-Anlagen, die Sonnenenergie in Wärme umwandelt. Diese Wärme dient dann zur Erzeugung von elektrischer Energie. Windenergie sowie die Biomasse und Biogas lassen sich auch als Solarenergie bezeichnen, da sie die Sonnenenergie umwandeln und biologische oder physikalische Prozesse nutzen.
Wasserenergie
Die Energie, die durch Wasserkraft gewonnen wird, wird von der Menschheit genutzt, um Arbeit zu verrichten oder elektrischen Strom zu erzeugen. Sie wird durch das Ausnutzen der potentiellen Energie des Wassers umgewandelt. Die Wasserkraft macht sich die Erdanziehung durch die Höhenunterschiede zu nutzen. Ihre Energie bezieht die Wasserkraft aus der gleichen Quelle wie Sonnen- und Windenergie, nämlich aus der Sonne. Die Sonne lässt das Wasser im Meer und in Seen verdunsten, welches dadurch aufsteigt und in Form von Wolken abtransportiert wird. Da laut Wissenschaftlichen Berechnungen die Sonne noch eine sehr lange Brenndauer hat, ist die Wasserenergie nahezu unerschöpflich.
Windenergie
Die Windenergie ist die älteste Form von Energie. Aus ihr wurde bereits im Altertum geschöpft. Windenergie wird ebenfalls aus der Sonne gewonnen und ist auch eine unerschöpfliche Energiequelle.