Neben den ganzen Hochzeitsvorbereitungen, wie Dienstleister buchen, Tischdekoration aussuchen und Schuhe einlaufen, ist man als Hochzeitspaar getrieben davon, Punkt für Punkt von der ellenlangen To-do-Liste abzuarbeiten. Der Hochzeitstag an sich sollte möglichst perfekt werden, in jeder Hinsicht. Neben diesem Trubel und der ganzen Aufregung legen einige Paare zudem großen Wert auf gewisse Hochzeitsbräuche und Traditionen am Tag selbst. So schläft man getrennt voneinander in der Nacht vor dem großen Tag. Auch darf der Bräutigam seine Braut im Brautkleid erst bei der Trauung selbst sehen. Sicher weiß man auch, dass die Ringe erst offiziell nach dem Jawort getragen werden dürfen. Im Kopf schwingt nämlich der Aberglauben mit, dass es andersherum sonst nur großes Unglück versprechen könnte.

Gewisse Klischees und Traditionen erfüllen wir doch gerne, wenn es um den perfekten Hochzeitsmoment geht und sie die Aussicht auf eine glückliche Ehe versprechen. Manche Hochzeitsbräuche allerdings wurden mit den Jahren entstaubt und modernisiert, fanden eine gewisse Art der Neuinterpretation, behalten aber weiterhin ihren Zauber bei.

First Look

Die Braut erst in der Kirche oder bei der freien Trauung zu sehen, ist nicht die einzige Möglichkeit, um das Kribbeln und die Vorfreude des Paares aufeinander zu steigern. Der „First-Look“ wird mittlerweile separiert. So sieht sich das Paar lieber kurz vor der Trauung und nimmt sich den Moment für sich allein. Nur fotografisch wird das Aufeinanderzuschreiten oder das Umdrehen zur Braut festgehalten und die Reaktion aufeinander auf Bildern festgehalten. Ein First-Touch gibt es auch. Das Paar sieht sich noch nicht, findet aber einen Weg, sich die Hände zu reichen und sich noch einige Worte mitzugeben auf dem Weg zum Jawort. Ein ganz intimer, ruhiger Moment, nur für das Paar.

Blumenkinder

Rosige Zeiten sollen das Paar erwarten und Kindersegen bringen, symbolisiert durch die Blumenkinder und das Blütenstreuen. Da nicht immer Kinder bereit sind, Blüten zu werfen, oder schlussendlich keine Kinder unter den Gästen zu finden sind, kann man die Trauung zum Anfang oder zum Ende hin mit Stimmung füllen, indem man Flowerboys oder Flowergirls, erwachsene Männer und Frauen beauftragt, den Mittelgang entlangzugehen, ausgerüstet mit Streukörbchen und Streublüten. Dazu stimmungsvolle Musik und Eure Trauung bringt allen Abwechslung und gute Laune.

Hochzeitskerze

Die Tradition der Hochzeits- oder Traukerze ist noch immer gefüllt mit lichtbringender Symbolik, auf dass das Paar stets einen Weg findet, die Kerze als wegweisend zu sehen. Als Zeichen von Liebe, Glaube, Hoffnung und Wärme. In meinen Trauungen spielen Kerzen öfter eine Rolle, allerdings nicht die Hochzeitskerze im althergebrachten Sinn. Ich stelle, wenn gewünscht, eine Gedenkkerze auf. Eine Kerze, die erinnern soll an diejenigen aus der Familie und dem Freundeskreis, die nicht mehr unter uns sind, sie aber trotzdem Teil der Trauung, Teil dieses Lebensmoments des Hochzeitspaares sein sollen. Mein Kerzenglas trägt die Schrift: „Auch wenn der Himmel weit weg ist, seid Ihr uns heute ganz nah“.

Trauzeugen

Während manche Kirchen auf einen oder zwei Trauzeugen bestehen, verhält sich das auf dem Standesamt oder bei der freien Trauung ganz anders. Hier gilt, alles kann, nichts muss. Dennoch möchten manche auf die besondere Begleitung, vertreten durch enge Freunde und Familie, nicht verzichten. Es besteht auch die Möglichkeit, gleich mehrere Trauzeugen mit ins Boot zu holen und sie aufzuteilen. Der erste Part begleitet das Paar zum Standesamt. Der zweite Part unterstützt es in der Kirche oder bei der freien Trauung. Und von dort an hoffentlich das ganze Leben lang.

Brecht ein wenig mit der Tradition, ohne sie ganz aus dem Auge und dem Herzen zu lassen. Macht aus allem Euer eigenes Ding. Gestaltet Eure eigene Hochzeit.

 

Eine Frau steht auf einer Wiese und lächelt in die Kamera
Eventplanerin Und Hochzeitsrednerin Melina Hildebrandt – Foto Ingo Dammasch Fotografie

 

Alles Liebe.
Eure Melina

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