Es ist so weit. ‚Er‘ plante einen einzigartigen Heiratsantrag und ‚sie‘ hat Ja gesagt. Es kann losgehen, die spannende Zeit der Hochzeitsvorbereitung. Voller Vorfreude starten die Brautpaare in die Planungsphase. Bei den einen gehen die einzelnen Punkte auf der To-do-Liste leicht von der Hand, die anderen kommen im Laufe der langwierigen Monate ins Straucheln, geraten unter Zeitdruck, verschätzen sich mit den Kosten und einige sind am Ende froh, wenn der ganze Hochzeitszirkus vorbei ist.

Ich würde sagen, wir lassen es erst gar nicht so weit kommen und sprechen über die Tipps, die ich Euch für den Start der Planung mitgeben möchte. Die ersten Eckpfeiler Eurer Traumhochzeit sind wichtig zu setzen. Sie dienen Euch als Grundgerüst und helfen ganz entspannt bei den weiteren Organisationspunkten.

 

Eure Eventplanerin und Hochzeitsrednerin Melina Hildebrandt. Foto: Ingo Dammasch Fotografie

Step 1: Brainstorming! Wie soll unsere Hochzeit aussehen?

Jeder von Euch darf fantasieren und all die Dinge aufschreiben, die er und sie für den Tag der Hochzeit wichtig findet. Tendenziell beschäftigt sich die Mehrheit der Bräute lange vor dem Antrag mit dem Thema Heiraten und schwelt gedanklich öfter mal im Hochzeitshimmel. Die Männer sind dennoch ebenso gefragt, was ihre Vorstellungen sind. Festlegen solltet Ihr auch, was für Euch überhaupt nicht infrage kommt. Kommunikation vorab ist der Schlüssel, damit beide langfristig mit Spaß am Ball bleiben.

Step 2: Früh genug anfangen mit den Vorbereitungen

Wenn nicht gerade Corona im Umlauf ist, fangen die meisten Paare mindestens 1,5 Jahre im Voraus an. Ratsam ist es aktuell, je nachdem wo und wie Ihr feiern möchtet, früher anzufangen. Die schönsten und beliebtesten Hochzeitslocations sind in der Hochzeitshochsaison bereits 2 Jahre vorher ausgebucht. Das gilt bei anderen Dienstleistern ebenfalls. Getreu dem Motto „The early bride catches the Weddingworm“.

Step 3: Budget festsetzen

Das bereitet den Brautpaaren am meisten Schwierigkeiten, nämlich einzuschätzen, was die Hochzeit kosten wird. Oft wird das Budget zu niedrig angesetzt oder gar nicht im Blick behalten. Ich kann Euch nur dazu raten, vor der Budgetplanung Angebote einzuholen und den Hochzeitsmarkt zu erforschen. Dadurch bekommt Ihr ein Gefühl für Preis/Leistung und legt automatisch fest, wo Euer Hauptaugenmerk liegt für den Tag, sprich welcher Punkt gerne mehr Geld in Anspruch nehmen darf als ein anderer auf der Liste.

Step 4: Die Hochzeitslocation und das Catering

Wo soll gefeiert werden? Scheune, Saal, Halle, Zelt? Wie viele Gäste kommen? Was soll es zu essen geben? Menü, Buffet, Foodtrucks, Livecooking? Mitternachtssnack? All diese Fragen lassen sich leichter klären, wenn die Location feststeht. Die Buchung der Location steht als Erstes an. Mit ihr bekommt Ihr einen festen Termin an die Hand, den Ihr an andere Dienstleister und natürlich an Eure Gäste kommunizieren könnt.

 

Foto: Foto Pettine on Unsplash

 

Step 5: Standesamt, Kirche, freie Trauung?

Der Start Eures Tages wird im Normalfall mit dem zelebriert, was eine Hochzeit erst zur Hochzeit macht, nämlich mit einer Trauung. Für die Gesetzmäßigkeit und für die Namensangleichung ist das Standesamt unumgänglich und für viele Paare die erste Anlaufstelle. Das Standesamt lässt sich in den meisten Regionen erst sechs Monate vor dem Wunschtermin buchen. Manche nehmen allerdings vorab Reservierungen an. Kirche oder freie Trauung? Kirchen gebunden oder individuell? Wer was dazwischen sucht, greift auf freie Theologen zurück, die eine Segnung durchführen können und zusätzlich persönliche Worte in die Trauung einfließen lassen. Freie Redner sind gut gebucht. Viele davon bereits ein bis zwei Jahre vor dem Termin. Deswegen setzt Euch am besten nach der Festlegung der Location mit Eurem Wunschredner in Verbindung. In dem Kontext könnt Ihr Euch überlegen, ob Ihr das Standesamt gesondert von der Kirche und der anschließenden Hochzeitsfeier planen oder Ihr alles auf einen Tag legen möchtet.

Mein Tipp: Plant zwei separate Tage. Das Standesamt im kleinen Kreis der Familie und Trauzeugen und die Trauung in der Kirche (freie Trauung) wird dafür dann größer gefeiert mit all den geladenen Hochzeitsgästen Eurer Gästeliste. Das bedeutet weniger Stress für den jeweiligen Tag, dabei würdigt Ihr beide Arten der Trauung und Ihr bekommt viel mehr mit von dem Tag, der bekanntlich viel zu schnell an den Brautpaaren vorbeizieht.

Step 6: Fotografie

Den Fotografen zu buchen, sobald der Termin steht, ist meine Empfehlung an Euch. Wie Ihr den passenden Fotografen findet, erfahrt Ihr in meiner letzten Kolumne.

Step 7: Musik

Mit der Stimmung steht und fällt eine Hochzeitsfeier. Die Frage ist: eine Liveband oder ein DJ? Manche denken auch daran, eine Playlist zu erstellen, die im Hintergrund vor sich hin spielt. Macht es abhängig von Euren Gästen. Wer wirklich klein heiratet, unter 50 Gästen, dem kann eine gut gefüllte Playlist weiterhelfen. Wenn Ihr aber eine gleichbleibende Partystimmung erleben möchtet, mit einem koordinierten Ablauf, jemandem, der auf die Wünsche der Gäste eingeht und dafür sorgt, dass sie auch nach dem Mitternachtsbuffet bei Euch bleiben und des Tanzens nicht müde werden, kann Euch ein Profi besser unterstützen.

Step 8: Das Hochzeitskleid

Während sich die Männer generell etwas mehr Zeit lassen bei der Wahl der perfekten Hochzeitsklamotte, stöbern die Bräute zu gerne monatelang vorher durch Zeitschriften und Onlineseiten, um zu sehen, welche Kollektionen an Brautmoden gerade angesagt sind. Kleider einer neuen Kollektion haben oft einen Lieferzeitraum von sechs Monaten. Zudem muss es eventuell noch von einer Schneiderin angepasst werden und bedarf dazu weiterer Anproben. Deswegen ist es ratsam, das Kleid sechs bis acht Monate vor der Hochzeit auszusuchen.

Ab in das Brautmodengeschäft:. Dazu bekommt Ihr Tipps aus meiner vergangenen Kolumne.

Das waren die Eckpfeiler für eine entspannte Hochzeitsplanung. Danach lässt sich alles Weitere prima drumherum organisieren wie die Dekoration, der Anzug, die Torte, die Ringe usw. … So schont Ihr Euren Stresspegel und könnt Euch viel mehr auf das konzentrieren, was wichtig ist, nämlich Eure Vorfreude.

Ihr wollt eine kleine Checkliste für Eure Hochzeitsplanung? Die bekommt Ihr hier als Download.

Melina Hildebrandt auf Instagram:
@melina_evyevents

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