Lange haben Kulturfans auf den unbeschwerten Genuss von Theater und Co. verzichten müssen. Entsprechend groß ist der Nachholbedarf und es zeigt sich, wie sehr die Menschen sich auf die Aufführungen freuen. Im Land von News – Das Magazin sind es vor allem das Stadttheater Minden, das Theater im Park von Bad Oeynhausen sowie das Theater Hameln, die im Oktober einiges auf die Bühnen bringen.

Stadttheater Minden

„Berlin kann jeder, Minden muss man wollen!“, heißt es am Samstag, 2. Oktober, um 20 Uhr. Mit dabei sind unter anderem die Ballettschule Voges aus Minden und Anja Peper vom Mindener Tageblatt. Es ist ein Abend mit Livemusik und Akteuren aus Minden. 3,5 Mio. Menschen leben in Berlin. Und täglich werden es mehr. Sie gehören nicht dazu? Sie wohnen in Minden!? Sind Sie deswegen zu bemitleiden? Keinesfalls! Herzlich willkommen zur „großen Mittelstadt-Show” – der Show, in der es um das Herz und die Seele Ihrer Stadt geht! Das ist ein Plädoyer für das Leben in der Klein- oder Mittelstadt. Hier fährt man voller Stolz ein Auto mit zweistelligem Kennzeichen, hier wohnt man im Grünen, hier gibt es noch den guten Bäcker nebenan. „Berlin kann jeder, Minden muss man wollen!” ist eine interaktive Show, die sich um das Thema „Wir lieben unsere (Mittel-)Stadt” dreht. In Form von kleinen Szenen, Einspielungen, Show­elementen, Songs, Monologen und Beiträgen, auch aus Minden, nähern wir uns den Fragen an: Was ist eigentlich die sogenannte Provinz und wie lebt es sich hier? Warum wollen eigentlich immer alle nach Berlin? Welche Chancen bietet so eine Mittelstadt? In dieser Show ist alles möglich. Die Schauspieler singen und spielen. Sie teilen die Bühne zum Beispiel mit der ortsansässigen Tanzgruppe, dem großartigen Kirchenchor oder wen auch immer Ihre Stadt auf der Bühne sehen möchte. Die Schauspieler*innen werfen einen liebevollen Blick auf die sogenannte Provinz mit all den Besonderheiten, die das Leben in einer Stadt ohne U-Bahn und Flixbus-Anbindung mit sich bringt. 

Das Rockmusical „Rock me, Hamlet“ ist am Sonntag, 3. Oktober, um 18 Uhr zu sehen. Etwas ist faul im Staate Dänemark. Hamlets Vater ist gestorben und kurz darauf heiratet seine Mutter Claudius, den Bruder des verstorbenen Königs. Als Hamlet erfährt, dass Claudius seinen Vater ermordet hat, sinnt er auf Rache. Gefangen in gesellschaftlichen Konventionen, gebunden durch seine Liebe zu Ophelia und im Zweifel, ob es richtig ist, Gleiches mit Gleichem zu vergelten oder gar allem zu entfliehen und dem eigenen Leben ein Ende zu setzen, nimmt die Tragödie ihren Lauf. Hamlet, als Prinz zwischen Steampunk und Glamrock. Die Opernwerkstatt am Rhein hat ein einzigartiges Rock-Musical kreiert, das den klassischen Shakespeare-Text mit Rock- und Popsongs der neuesten Zeit (u. a. Adele, Black Eyead Peas, Robbie Williams) kombiniert. Dabei ist die Rockband den ganzen Abend auf der Bühne zu erleben. Die hinreißende Optik der Ausstattung und die kluge Personenregie, gespickt mit Tanznummern, Puppenspiel und Akrobatik, verleihen dem blutigen Geschehen eine ungeahnte Leichtigkeit.

William Shakespeares Klassiker ist über 400 Jahre alt und immer noch aktuell, weil das Stück von zerfallenden politischen Strukturen, ungewissen gesellschaftlichen Verhältnissen, Tragik, Liebe und Intrigen handelt. Das alles wird in dieser Inszenierung gespielt mit Hits aus 30 Jahren Pop- und Rockgeschichte. 

“Die Kinder Bo Lahola” im Theater Hameln

Theater Hameln

„Die Kinder“ heißt das Schauspiel, das die Hamburger Kammerspiele inszeniert haben. Das mit Marion Kracht und Mathieu Carrière prominent besetzte Kammerspiel ist im Hamelner Theater am Sonntag, 31. Oktober, 17 Uhr, zu sehen. Darum geht es: Ein Erdbeben samt Flutwelle hat in einem Atomkraftwerk an einer europäischen Küste zum Super-GAU geführt. Das Rentnerehepaar Hazel und Robin hat den Reaktor damals mit aufgebaut und lebt nun seit der Katastrophe in einer provisorischen Behausung nahe der Sperrzone. Dort steht plötzlich Rose vor der Tür, eine einstige Freundin und Kollegin, zu der die beiden seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatten. Rose schlägt nun einen Plan vor, der bei Hazel und Robin auf blankes Entsetzen stößt. Es ist ein intensives Kammerspiel, in dem Schuldgefühle mit Egoismus ringen und technische Errungenschaften mit ökologischem Bewusstsein.

www.theater.hameln.de

“Prinzessin auf der Erbse” im Theater im Park. Foto: Marc Lontzek

Theater im Park Bad Oeynhausen

Die „Prinzessin auf der Erbse“ zeigt das Theater im Park am Samstag, 23. Oktober, um 16 Uhr. Das berühmte Musikmärchen nach Hans Christian Andersen eignet sich für die gesamte Familie. Darum geht es: König und Königin sind schon alt und der Prinz ist immer noch ohne Braut. Da taucht in einer Gewitternacht ein Mädchen in nassen und verschmutzten Kleidern auf und behauptet, eine Prinzessin zu sein. Der Prinz verliebt sich sofort – doch wenn die Fremde nun gar keine Prinzessin ist? Man muss sie auf die Probe stellen, und wie ginge dies besser, als eine Erbse zwischen die Matratzen ihres Bettes zu legen! Eine echte Prinzessin würde das natürlich spüren … Und tatsächlich: Die Prinzessin kann nicht einschlafen und wird darüber so wütend, dass sie den ganzen Hofstaat zusammenbrüllt. Glücklich über die bewiesene Herkunft wird sie von der Königin herzlich in die Familie aufgenommen.

www.staatsbadoeynhausen.de