Der nächste Winter kommt bestimmt
Sicher unterwegs!
Im Oktober starten die Vorbereitungen für den Autowinter. Dahinter steckt etwas mehr als nur der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen. Wer ein paar nützliche Tipps beherzigt, fährt locker durch den Frost.
Vorgestern ist mir der Brief ins Haus geflattert. Sein Absender ist mein Autohändler, bei dem meine Winterreifen eingelagert sind. Ich möge doch bald einen Termin zum Wechseln vereinbaren, ist zu lesen. Außerdem bietet man mir an, meine Sommerreifen bis zum nächsten Frühjahr zu lagern – inklusive Felgenreinigung und Sicherheitscheck.
Vorgestern, das ist der 8. September. Ein Tag, der so gar nicht zur Einstimmung auf die kalte Jahreszeit taugt. Es ist verhältnismäßig mild und der Wetterbericht kündigt fürs Wochenende sogar noch einmal Temperaturen um die 30 Grad Celsius an. Wer denkt da schon an den nächsten Frost, glatte Straßen und tief verschneite Wege? Ist es nicht eher seltsam, so weit nach vorne zu blicken, statt den Moment zu genießen? Ich denke ja, aber trotzdem ist es wichtig, auch ein bisschen zu planen. Und wenn ich mich an manche vergangenen Jahre erinnere, war es oft so, dass ich erst an den Reifenwechsel dachte, als der Winter plötzlich da war. Und der Frost kann sehr schnell eintreffen.
Sicherheit an erster Stelle
Okay, was ist zu tun? Einfach nur das Smartphone zucken, den Händler anrufen und einen Termin vereinbaren? Das ist schnell getan und soeben auch erledigt. Der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen ist auf Mitte Oktober terminiert, wenn es gewöhnlich noch nicht friert. Aber ist damit schon alles getan, was die Wintersaison meines Autos betrifft? Ich schaue nach und erfahre, dass die Antwort „Nein“ ist. Denn zum Start in die dunkle Jahreszeit sollte auch die Beleuchtung überprüft oder die Kühlflüssigkeit gecheckt werden. Auch der Lack kann eine gewisse Vorbereitung gut vertragen, um möglichst ohne Schäden durch Streusalz und Splitt zu kommen. Und ein paar ganz simple Empfehlungen gibt’s auch noch obendrein: den Eiskratzer, den Enteiser und das Eincremen der Türgummis. Nicht zu vergessen ist außerdem ein Handfeger. „Und eine warme Jacke, falls Sie mal liegenbleiben sollten“, heißt es. Da ist wahrlich was dran.
Aber mal im Einzelnen: Selbstverständlich könnt Ihr Eure Reifen auch selbst wechseln. Ich empfehle Euch dennoch einen Besuch beim Fachmann – allein schon aus Sicherheitsgründen. Wechselt Ihr selbst, solltet Ihr vor dem Reifenwechsel das Profil kontrollieren. Mindestens vier Millimeter sind hier einzuhalten. Winterreifen sollten nach etwa fünf Jahren generell ausgetauscht werden, denn: Langsam spröde werdendes Material und Risse könnten trotz ausreichender Profiltiefe ein Risiko sein. In einigen Gegenden sind auch Schneeketten zu empfehlen. Wer davon neue kauft, sollte allerdings vorher die Montageanleitung lesen. Es gibt übrigens extra leicht montierbare Ketten. Da muss noch nicht einmal das Auto bewegt werden.
Genereller Check
Neben den Reifen ist es ratsam, den ganzen Wagen schon im Herbst einem Winter-Komplettcheck zu unterziehen. So werden zum einen Kühler und Scheibenwaschanlage mit Frostschutzmittel aufgefüllt. Zum anderen wird der Ölstand kontrolliert. Ein eventuell anstehender Ölwechsel sollte dabei auf keinen Fall über den vorgeschriebenen Zyklus hinausgeschoben werden. Der Winterfahrbetrieb verlangt beste Schmierung. Gerade im neuen Fahrzeug bringt ein Leichtlauf-Schmierstoff beim Kaltstart Vorteile. Der Kraftstoffverbrauch ist geringer und der Motor verschleißt langsamer.
Als nächstes ist die Batterie dran. Sie ist besonders kälteanfällig. Durch Prüfen ihrer Säuredichte stellt der Kfz-Fachmann fest, ob sie aufgeladen oder möglicherweise ersetzt werden muss. Heutzutage sind Autos derart komplex, dass Ihr solche Arbeiten am besten direkt in den Fachwerkstätten erledigen lasst. Dazu gehört möglicherweise auch ein Auswechseln der Zündkerzen und Luftfilter. Wie auch der Ölwechsel, trägt das zu einem besseren Kaltstartverhalten bei. Und letztlich sollten noch der Unterbodenschutz und die so genannte Hohlraumversiegelung kontrolliert werden. Diese sind gegebenenfalls zu erneuern. Wer Lackschäden an seinem Fahrzeug hat, sollte diese vor dem Winter beseitigen. Es empfiehlt sich jedoch generell, Lackschäden schnell zu beseitigen, um etwaige Folgeschäden zu vermeiden. Nicht funktionierende oder falsch eingestellte Scheinwerfer erhöhen das Unfallrisiko. Das weiß jedes Kind. Im Oktober bieten Automobilklubs und Kfz-Betriebe kostenlose Lichttests an. Gut sehen und gesehen werden ist in dieser Jahreszeit besonders wichtig. Deshalb sollten die Wischblätter gegebenenfalls erneuert und die Scheiben gründlich gesäubert werden. Das sorgt für gute Sicht und hilft auch gegen das lästige Beschlagen des Glases.
Wichtig: Vorsichtig Fahren
Entscheidender Tipp an dieser Stelle ist auch eine umsichtige Fahrweise – besonders im Winter. Vergesst bitte nie, dass es urplötzlich glatt werden kann und Ihr Euch jederzeit auf schlechte Straßenverhältnisse einstellen müsst. Unser Tipp, der grundsätzlich immer gilt: Immer defensiv unterwegs sein. Denn durch vorsichtige Fahrweise schützt Ihr Euch, Eure Mitmenschen und letztlich sorgt ihr auch dafür, dass Euer Auto sicher durch den Winter kommt.