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Altersvorsorge: Der beste Zeitpunkt ist jetzt!

Altersvorsorge ist gerade für die Jüngeren ein wichtiges Thema. Mit ein paar guten Tipps lässt es sich schon früh prima für später planen. Wir zeigen Euch, was beispielsweise alles möglich ist.

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Na, ist der Rentenbescheid dieses Jahr schon ins Haus geflattert? Die Post der Rentenkasse ist für die meisten Menschen jedes Jahr aufs Neue ernüchternd. Wer sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist oder war, bekommt ihn jedes Jahr – und verglichen mit dem aktuellen Gehalt ist das, was dort steht, nicht besonders üppig. Das Schlimmste aber steht vermutlich besonders den Rentnern von übermorgen noch bevor: Angesichts der geburtenschwachen Jahrgänge, die die Rente für ihre Eltern und Großeltern erwirtschaften müssen, ist es alles andere als sicher, ob der Betrag, der dort im Brief steht, auch tatsächlich Monat für Monat kommt – tatsächlich könnte dieser Betrag auch deutlich niedriger ausfallen. Zeit, die Altersvorsorge auf den Prüfstand zu stellen – und auf drei Beine. Und wenn Du das noch nicht getan hast, dann sei Dir gesagt: Der beste Zeitpunkt, damit zu beginnen, ist jetzt!

Für die meisten älteren Menschen in Deutschland ist die gesetzliche Rente die Haupteinnahmequelle. Sie bildet nach wie vor eine vom Staat garantierte Basis der Altersvorsorge. Die beiden zusätzlichen Möglichkeiten sind die betriebliche und die private Altersvorsorge: Das „Drei-Säulen-Modell“. Wie Du diese Bausteine zusammensetzt und gestaltest, hängt von Deinen Bedürfnissen und Möglichkeiten ab.

Fast alle Arbeitnehmer in Deutschland sind bei der Deutschen Rentenversicherung pflichtversichert. Das heißt: Sie zahlen einen Teil ihres Gehalts regelmäßig als Beitrag ein. Dafür müssen sie nichts tun, der Betrag richtet sich nach der Höhe des Gehalts und wird wie der Betrag für die Krankenversicherung vom Arbeitgeber an die Rentenkasse überwiesen. Dafür bekommen sie im Alter, beim Tod eines Angehörigen oder bei Erwerbsminderung die gesetzliche Rente als Existenzgrundlage. Die gesetzliche Rentenversicherung finanziert aber auch Rehamaßnahmen, egal ob stationär oder ambulant, oder finanziert Hilfsmittel, um weiterarbeiten zu können.

Wie hoch Deine Rente sein wird, wenn Du ins Rentenalter kommst, kannst Du jedes Jahr in Deiner Renteninformation nachlesen, die Du ab dem 27. Lebensjahr jährlich bekommst, wenn Du fünf Jahre Rentenbeiträge gezahlt hast. Außerdem findest Du dort auch, welche Erwerbsminderungsrente Dir zusteht. So kannst Du frühzeitig prüfen, ob Du später mehr Geld brauchst – also in welchem Umfang eine betriebliche oder private Altersvorsorge nötig ist.

Wer nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt – das trifft zum Beispiel auf Selbstständige und Freiberufler zu –, sollte sich frühzeitig darum kümmern, privat vorzusorgen, um im Alter nicht ohne Rente dazustehen. Ob Du also eine private Altersvorsorge brauchst, entscheidest Du selbst – und natürlich auch, wie die aussieht. Eine eigene Immobilie, Aktien, eine private Lebens- oder Rentenversicherung, Fonds – es gibt eine Menge Möglichkeiten. Natürlich spielt auch eine Rolle, wie alt Du bist: Hast Du noch Zeit, kannst Du mit Aktien oder Aktienfonds über einen längeren Zeitraum mehr Geld erwirtschaften als mit konservativen Anlageformen. Trotzdem solltest Du das Management lieber Profis überlassen – und wenn das Rentenalter näher kommt, auf Produkte wechseln, die mehr Sicherheit bieten. Die eigene Wohnung oder das eigene Haus sind eine andere gute Möglichkeit der Vorsorge: Wer später mietfrei wohnt, braucht natürlich weniger Geld zum Leben.

Riester-Rente und Rürup-Rente – das hat wohl jeder schon mal gehört. Diese Rentenformen werden ebenfalls vom Staat gefördert. Dazu muss das Produkt, etwa der Versicherung, zertifiziert sein, also bestimmte, gesetzlich vorgegebene Kriterien erfüllen. Die Zertifizierung sagt allerdings nichts darüber aus, ob der Vertrag später eine ordentliche Rente bringt. Als Grundregel gilt: Die Riester-Rente ist ein gutes Angebot für Familien und Geringverdiener, die Rürup-Rente vor allem für Selbstständige.

Auch eine Altersvorsorge über den Betrieb kann sich lohnen. Als Arbeitnehmer hast Du darauf einen gesetzlichen Anspruch. Ob Dein Arbeitgeber etwas dazugibt oder die Altervorsorge sogar komplett übernimmt, war bislang seine Entscheidung, ab 2022 ist sie aber verpflichtend: Mindestens 15 Prozent des umgewandelten Entgeldes muss er zuzahlen, höchstens allerdings nur die eingesparten Sozialversicherungsbeiträge. Für Beträge bis zu 284 Euro im Monat werden dann keine Sozialabgaben fällig, Beträge bis zu 568 Euro bleiben steuerfrei. Wenn Du Dich für ein Modell entschieden hast, war es das schon wieder: Dein Arbeitgeber kümmert sich dann nämlich um die betriebliche Altersvorsorge.

Übernimmt er die Altersvorsorge komplett, wählt er auch die Anlageform aus und kümmert sich um die Beitragszahlung – das ist oft bei bestimmten Berufsgruppen oder im öffentlichen Dienst der Fall. Oft beteiligt sich der Arbeitgeber am Aufbau einer Betriebsrente oder finanziert sie sogar ganz.

Wie auch immer Du Dich entscheidest – Du solltest Dich bald entscheiden: Je jünger Du bist, desto kleinere monatliche Beträge reichen, um Dich finanziell abzusichern. Erste Informationen bekommst Du kostenlos bei der Deutschen Rentenversicherung unter deutsche-rentenversicherung.de.