Futsal ist die etwas andere Art des Hallenfußballs. Gespielt wird auf Handballtore mit einem so genannten sprungreduzierten Ball, der kaum aufspringt. Entstanden ist diese Sportart bereits 1930, doch bekannt ist sie in Deutschland noch nicht. „In Europa ist Futsal inzwischen aber schon etwas etabliert“, sagt Deniz Bärsch. Er ist Mitglied von Turbo Minden – einem Futsalteam aus Minden, das inzwischen sehr erfolgreich ist.

 

Vor fast zwei Jahren sind Bärsch und sein Turbo-Mitgründer Christoph Gresförder auf die Randsportart gestoßen. Beide besuchten ein Spiel und zufällig war es der letzte Spieltag in der Regionalliga West. Es spielte Sennestadt gegen Schwerte, der Erste gegen den Zweiten und die beiden Mindener erlebten eine hochdramatische Begegnung. Von der Stimmung in der Halle waren die zwei absolut begeistert. Ihnen gefiel die Sportart auf Anhieb. Das Spiel war intensiv, schnell, körperbetont und von Taktik geprägt. In Bärsch und Gresförder wuchs der Wunsch, auch ein Futsalteam auf die Beine zu stellen. Und weil die beiden den Vorsitzenden des MCH Sennestadt gut kennen, konnte dieses Vorhaben rasch angegangen werden.

„Die Regionalliga-West ist die höchste Spielklasse“, sagt Bärsch, der Turbo Minden kurzerhand mit Gresförder aus der Taufe hob. Es ging gleich mächtig erfolgreich los. Schon im ersten Jahr ging es von der Westfalenliga in die Oberliga, wo es gegen Dauerkonkurrent Cheruska Detmold auch in dieser Saison um die Meisterschaft geht. „Aktuell sind wir punktgleich auf Platz eins“, erzählt der Turbo-Initiator. Die Mindener haben allerdigs das bessere Torverhältnis und blicken dem Rest der Spielzeit mit großem Optimismus entgegen. Nur der Erstplatzierte klettert alerdings in die höchste Klasse – und auf das Torverhältnis kommt es laut Bärsch dabei nicht an. „Es zählt immer der direkte Vergleich“, sagt er.

Die Spannung im Team sei greifbar, erzählt der Mindener. Drei Spieltage stehen zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch aus und momentan sieht alles danach aus, dass die endgültige Entscheidung erst am 16. März fallen wird. Die Cheruska aus Detmold begleiteten die Turboraner aus Minden übrigens 2017 auch im Westfalenpokal. Turbo setzte sich dort im Finale durch. Beide Teams waren Newcomer in dem Turnier, an dem Alle Mannschaften aus Nordrhein Westfalen teilnehmen konnten.

Was die Zahl der Mitglieder betrifft, zeigt die Kurve ganz steil nach oben. Anfangs spielte man noch mit Fußbal-Kreisligaspielern, doch inzwischen haben sich auch Kicker aus der Bezirks-, Landes-, und Westfalenliga für Futsal begeistert. „Mittlerweile dürfen wir stolz sagen, dass wir so etwas wie eine Kreisauswahl haben“, sagt Bärsch. Dazu trug in erster Linie Kapitän Egor Pyntja bei, der ein großer Motivator ist. Im Futsal sei es Turbo Minden gelungen, ein ambitioniertes Team zusammenzustellen.

Mit Leidenschaft zum Erfolg, lautet das Motto und Bärsch erzählt von dem Event am 19. Januar, als rund 400 Sporter in der Kampa-Halle waren. „Die ersten Sponsoren haben wir sind natürlich auf der suche nach weiteren“, sagt er. Denn das Ganze müsse schließlich auch finanziert werden. In Zukunft steigen die Auswärtsfahrten, Schiedrichter sind zu bezahlen und die Verbandskosten zu entrichten. „Gerade falls es noch eine Liga hoch gehen sollte, werden die Fahrten noch einmal länger.“ Und im Moment ist man bei Turbo Minden damit beschäftigt, ein Turnier auf die Beine zu stellen, das es nach Worten von Bärsch „in Deutschland noch nicht gab“. Der Wettbewerb mit acht Teams soll am 14. Dezember steigen.

www.turbo-minden.de