Paris hat Montmatre, Rom Trastevere, London Notting Hill und Minden das Schnurrviertel. Und das Beste an der Sache: Im Schnurrvirtel gibt es ein Fest: Am 10. September gibt es neben einem großen Trödel-, Floh- und Handwerksmarkt jede Menge Attraktionen rund um das Quartier zwischen Königswall und Ritterstraße. Nehmt das, Paris, Rom und London!

Zwischen Fachwerkhäusern, schlafenden Perlen aus Stein, die darauf warten, wachgeküsst zu werden, und malerischen Gässchen liegt das Schnurrviertel in der Oberen Altstadt. Ohne Frage: Dieser Bereich atmet mehr der über 1200-jährigen Geschichte als jeder andere Stadtteil Mindens. Von Bausünden der 70er- und 80er-Jahre zumindest weitgehend verschont, hat sich hier etwas erhalten, was die Stadt einst ausgemacht hat und noch immer ausmacht. Eine Mischung aus Beharrlichkeit, ostwestfälischer Sturheit bei gleichzeitiger Weltoffenheit und Lust an Veränderung – wenn sie denn von den Menschen selber kommt.

Und so hat sich das das einstige städtebauliche Sorgenkind zu einem schmucken Stadtteil gemausert, in dem es sicherlich noch viel zu verbessern gibt, sicherlich soziale Probleme zu Hause sind – aber eben auch eine Menge Menschen, die das Beste aus diesem Viertel hervorholen möchten. Kleine Lädchen mit individuellen Angeboten, feine Gastronomie, Möglichkeiten, einmal anders auszugehen – hier wird mit Kreativität, Liebe und Energie an der Entwicklung gearbeitet.

Start des diesjährigen Schnurrviertelfests ist 11 Uhr, bis 17 Uhr findet rund um den Friedensplatz und auf dem Schulhof neben dem Spielplatz Ritterstraße der Trödel- und Handwerksmarkt statt.

Info- und Mitmachstände gibt es von LilaGold, dem Bildungsforum Lernwelten, der Stadttaubeninitative Minden, der Simeons Herberge, dem Evangelischen Familienzentrum St. Martini, dem Jugendforum und dem Seniorenzentrum Robert-Nussbaum-Haus. Sicherlich gibt es dann auch das neue E-Lastenrad zu bestaunen, das ab sofort im LilaGold an der Alten Kirchstraße 1a ausgeliehen werden kann. In dem Treffpunkt am Friedensplatz gibt es übrigens auch sonst viele Angebote für Familien und Jugendliche. Für die Brains unter Euch lohnt sich vielleicht die Teilnahme am Schachtunier, ausgerichtet vom Verein Proleter Westfalen. Ihr könnt aber auch einfach bei selbst gemachten kulinarischen Köstlichkeiten aus der Nachbarschaft zuschauen, wie auf den Schachbrettern die Bauern fallen und die Türme stürzen. Die KiezKüche versorgt Euch dabei mit nicht alkoholischen Getränken auf Spendenbasis.

Was wäre ein Fest ohne Musik? Wechselnde Straßenmusikerinnen und -musiker werden deshalb ihr Bestes geben, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen – und treten dabei in Konkurrenz mit denjenigen, die in der Speakers‘ Corner andere von ihren Gedanken überzeugen wollen.

Auch viele andere Akteure, die im oder am Schnurrviertel tätig sind, sind in diesem Jahr beim Fest dabei: Im Mindener Museum ist der Eintritt an diesem Tag von 12 bis 18 Uhr frei, um 15.30 Uhr gibt es im Foyer des Museums ein Schnupperangebot: Dann geht es um die Quartiersgeschichte rund um das ehemalige Kloster St.Pauli, das einst im Schnurrvirtel bestand. Auch das Mindener Tageblatt, zu Hause zwischen Ritter- und Obermarktstraße, und die Urgesteine des Viertels, der Weltladen und das Welthaus, werden sich präsentieren. Also: Sei dabei – das wird ein schöner Tag!