Vor mehr als 20 Jahren bildeten Thea Luckfiel, Monika Kroitzsch, Rolf Mietke, Thomas Volkening und Regisseur Jürgen Wiemer das „Neue Theater Minden“. Sie sorgten mit „Schule für Clowns“, der „Klaumaukshow“, „Warte, warte nur ein Weilchen“ und zum Stadtjubiläum mit „Die Fürstenhochzeit“ mit mehr als 100 Mitwirkenden vor dem Dom für Unterhaltung. Dann wurde es ruhig, jeder machte sein Ding. Hin und wieder traf man sich. Dabei entstand die Idee: „Wir sollten mal wieder etwas zusammen machen“.
Mit „Wir sind die Neuen“, 2014 als Kinofilm mit Gisela Schneeberger, Heiner Lauterbach und Michael Wittenborn herausgekommen, hatte Jürgen Wiemer genau das richtige Stück zur Hand. Und so feiert das Neue Theater Minden am 1. Februar mit „Wir sind die Neuen“ im Jungle Room von Porta Westfalica-Kleinenbremen Premiere. Zwei Wochenenden lang führen sie die Komödie um den Generationenkonflikt im Hansehaus in Minden auf und ein weiteres Wochenende ist die Halle von BE-Reisen ihre Bühne.
Szenen zweier Studenten-WGs
Für das Theaterstück sind noch drei Neue für die Studenten-WG hinzugekommen. Die bilden Mariém Sprute, Julie Meyer und Benjamin Bloech, die Theatererfahrung von der Tucholsky-Bühne mitbringen. Da hat Thea Luckfiel auch in zahlreichen Produktionen mitgewirkt. Rolf Mietke hat zwischenzeitlich bei den Stichlingen auf der Bühne gestanden, Monika Kroitzsch bei der Schaumburger Bühne. Jürgen Wiemer hat in den letzten Jahren rund 60 Produktionen für die Freilichtbühne Kahle Wart in Szene gesetzt. Da kommt also eine Menge Theatererfahrung zusammen. „Das ist ein tolles Ensemble“, findet Wiemer.
„Es ist ein tolles Gefühl. Wir fühlen uns pudelwohl miteinander, auch mit der jungen WG“, sagt Thea Luckfiel. An diesem Probenabend muss Monika Kroitzsch, die eigentlich die Rolle der Maklerin spielt, für die erkrankte Julie Meyer in der jungen WG einspringen. Dafür braucht sie verständlicherweise das Textbuch, kann so aber auch über den einen oder anderen Hänger bei der Probe hinweghelfen.
Darsteller fühlen sich pudelwohl
Im Jungle Room haben sie zum ersten Mal die beiden WG-Küchen aufgebaut, die sich in der Wandfarbe und den Accessoires unterscheiden, aber keine Trennwand haben. Die Senioren-WG hat noch keine Eingangstür und wenn jemand klopft, wackeln die Wände noch bedenklich. Hier treffen zwei Generationen aufeinander, die ehemaligen und die aktuellen Studenten. Die drei Älteren lassen auch aus materieller Not heraus das alte Gefühl wieder aufleben: Sie hören laute Musik, hocken bei Rotwein stundenlang um den Küchentisch und diskutieren angeregt. Als sie sich bei den drei aktuellen Studenten vorstellen, wird schnell deutlich, dass hier zwei Welten und zwei Weltbilder aufeinanderprallen.
Die drei Studenten bereiten sich gerade auf ihre Prüfungen vor. Sie haben „keine Kapazitäten“ für etwaige Hilfsdienste, machen sie gleich beim Kennenlernen klar. Und die laute Musik geht ja gar nicht. Gemeinsame Aktivitäten wie Frisbee-Spielen? Keine Zeit. Die Jungen machen sich mit Klopfzeichen bemerkbar, wenn es ihnen zu laut wird, allerdings gehört dazu schon die normale Unterhaltung in der anderen Wohnung. Aber auch in der WG ist die Krise unausweichlich. Irgendwann kommen sich die Generationen dann aber doch näher.
Die Premiere ist am Samstag, 1. Februar, um 19.30 Uhr im Jungle Room in Kleinenbremen. Eine weitere Aufführung dort folgt am 2. Februar um 18 Uhr. Die Auftritte im Hansehaus Minden beginnen am 7., 8., 14. und 15. Februar um 19.30 Uhr, am 9. und 16. Februar um 18 Uhr. Bei BE-Reisen, Bierpohlweg, ist die Inszenierung am 14. und 15. März jeweils um 19.30 Uhr zu sehen.
Karten können per E-Mail unter neues.theater.minden@gmail.com reserviert werden.