Kultur

Connor Meister aus Bielefeld verbreitet als Schlagersänger ansteckend gute Laune.

Sein Debütalbum „Authentisch“ ist seit April überall erhältlich.

Connor MeisterConnor Meister in Aktion Foto: Andreas Metz Fotografie

Von Andrea Williams

Jung, knackig und gut frisiert: Connor Meister (33) aus Bielefeld spielte rund zehn Jahre lang in einer Top-40-Band, bis er als Pop-Schlagersänger seine wahre Profession fand. news – Das Magazin traf ihn mit seinem Geschäftspartner und Freund, DJ Steven Murphy, einige Tage vor seinem großen Auftritt bei „Schlager im Park“ in Löhne.

Wie bist du Schlagersänger geworden?
Connor: Schlager ist immer eine Musikrichtung gewesen, wofür sich viele Menschen schämen. Nach dem zweiten Bier auf dem Schützenfest können sie allerdings die ganzen Schlagerhits mitsingen und ordentlich zappeln. Irgendwann musste auch ich mir eingestehen, dass ich Schlagermusik sehr gerne höre. Als ich meinen ersten Song „Amore Finito“ auf einem Oktoberfest sang, kam er beim Publikum so gut an, dass mehrere Bookings folgten. Ich entschied mich dazu, weiterzumachen und ins Studio zu gehen. Seitdem bin ich nicht mehr aufzuhalten

Wieso trägst du eine Perücke?
Connor: Ich möchte mein Privatleben und die Menschen in meinem Umfeld schützen. Zudem ist die Frise sehr markant und hat dadurch einen unheimlichen Wiedererkennungswert.

Wirst du mittlerweile schon im Supermarkt erkannt?
Connor: Ohne Frise grundsätzlich nicht. Manchmal setze ich mir privat die Frise auf und gehe los. Dann kommt es schon vor, dass mich Leute nach einem Foto oder einem Autogramm fragen. Es gibt in der Popschlager-Branche keine weiteren Künstler, die eine Frise tragen. Im Partyschlager gibt‘s Mickie Krause, Jack Gelee und noch ein paar andere. 

Connor Meister
Connor Meister mit Michael Wendler und Steven Murphy (rechts). Foto: Connor Meister

Bist du der bekannteste Schlagersänger der Region?
Connor: In Münster gibt es Mickie Krause. Anna Maria Zimmermann stammt aus Gütersloh. Sonst wüsste ich keinen, ohne jetzt arrogant klingen zu wollen. Bei der größten Après-Ski-Party der Region, im Lokschuppen Bielefeld, trete ich nun zum dritten Mal in Folge auf.

Zudem bin ich das zweite Jahr in Folge Support Act bei Michael-Wendler-Konzerten.

Das ist schon eine ganz andere Hausnummer und hätte ich mir vor vier Jahren nicht träumen lassen. Dadurch kriegen unheimlich viele Leute was von mir mit. Wenn all die Menschen deine Songs mitsingen können, ist das ein Wahnsinnsgefühl. Inzwischen habe ich ein Management an der Seite, das die Branche kennt. Wir sind ein unheimlich tolles Team, das nicht auf dieser typischen Management-Künstler-Ebene arbeitet. Seit ein bisschen mehr als einem Jahr bin ich hauptberuflich Musiker.

Am Folgetag deines Auftritts bei Schlager im Park in Löhne hast du ein ausverkauftes Fan-Frühstück hier im Hotel. Was steckt dahinter?
Connor: Aus dem Fan-Frühstück hier im Hotel wurde inzwischen ein Fan-Tag. Innerhalb von acht Stunden waren alle Plätze ausverkauft. Das haben wir uns wirklich nicht träumen lassen. Im Anschluss des Frühstücks wollen wir zur Sparrenburg und die Katakomben begehen. Gerade den Leuten von außerhalb, die sich hier noch nicht auskennen, möchte ich was bieten.

Wieso findet das Fan-Frühstück hier statt?
Connor: Wir haben hier das Video zu meiner letzten Single „Nicht noch einmal“ gedreht. Als Dankeschön wollten wir dem Hotel was wiedergeben. Geben und nehmen ist wichtig. Ich möchte für meine Fans da sein, mich für ihren Support bedanken und mich an der Stelle nicht bereichern. Zu Weihnachten möchte ich gerne zum Dortmunder Weihnachtsmarkt.

Nächstes Jahr plane ich mit Fans einen Kurztrip nach Venedig.

Du hast einen eigenen Fanclub. Was ist das Verrückteste, das du von einem Fan geschenkt bekommen hast? Werden dir BHs auf die Bühne geworfen?
Connor: In der Tat bekam ich bei meinem zweiten Auftritt einen G-String und den dazugehörigen BH zugeschmissen. Generell erhalte ich viele Geschenke, und eigentlich gibt es da nichts Verrücktes. Die Leute lassen sich richtig schöne Sachen einfallen. Ich bin jedem Fan dankbar dafür. Sie geben mir ein Geschenk, weil sie mir was wiedergeben wollen. Dabei geben sie mir ja schon genug, indem sie meine Fans sind, meine Auftritte besuchen, meine Musik kaufen und downloaden. Das ist ja schon mehr als genug. Sie schicken mir auch ihre Lebensgeschichten zu, wodurch echte Songs entstehen. Daher heißt mein Album auch „Authentisch“. Es geht darauf um Themen aus dem wahren Leben.

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Was macht für dich einen guten Schlagerhit aus?
Connor: Er muss einfach sein, verständlich, singbar, mitsingbar und einprägsame Texte haben. Ein schön durchgehender, reitender Rhythmus gehört auch dazu. 

Wer durfte dein Album zuerst durchhören, der nicht an der Produktion beteiligt war?
Connor: Nach der Produktion habe ich sofort 3 1/2 Leuten die Songs vorgespielt: meinem Management, Steven Murphy, meiner Frau und meiner kleinsten Tochter. Ein Song des Albums wurde für sie geschrieben: „Ich fange deine Träume ein.“ Wenn den Kleinen meine Musik gefällt, müssen die Eltern sie ebenfalls anhören, bis sie einen Ohrwurm haben. So habe ich durch die Kinder bereits einige Fans hinzugewonnen.

Authentisch
Connor Meisters Debütalbum „Authentisch“ ist auf allen gängigen Plattformen erhältlich.

Worauf hast du bei der Produktion besonders viel Wert gelegt?
Connor: Auf meine eigene Note. Ich spiele viele Instrumente, die ich mir alle selbst beibrachte. Für den entsprechenden Unterricht hatte ich nie die Geduld. Es war mir schon immer wichtig, bei meinen Songs selbst mitzuwirken und die Arbeit nicht komplett dem Studio zu überlassen.

Es steckt nun meine eigene Handschrift drin.

Teilweise schrieb ich meine Texte mit Bianca Blade, einer Songwriterin. Als Deutschbrite spreche ich beide Sprachen, aber manchmal kommt es bei mir doch noch zu Wortfindungsstörungen. Bianca hat mir dabei geholfen. Daher finde ich es wichtig, sie zu erwähnen. Wir gönnen jedem die Anerkennung, wenn er etwas Tolles zu einer Sache beigetragen hat. Bei dem Track „Exklusive Nacht“ war sie beteiligt sowie bei „Liebesvisionen“, meiner ersten Single mit Video. Der Song wurde ein Jahr später als Remix aufgelegt und knallt seitdem wieder durch die Charts. Er hält sich seit anderthalb Jahren in den Top 100. 

Wie schaffst du es, auf der Bühne immer gut gelaunt zu sein?
Connor: Ich lebe nach den drei goldenen „A’s“: Ich bin „Anders Als Andere“. Ich kann mich an den einfachen Dingen des Lebens erfreuen. Den Spruch „Carpe Diem“ hat jeder Zweite an der Küchentapete hängen, aber er ist in der Tat Gold wert. Es bringt nichts, Trübsal zu blasen oder sich aufzuregen. Dafür ist meine Zeit zu kostbar. Das Leben geht weiter.

Ich gehe auf die Bühne und mach einfach mein Ding.

Und wenn ich gute Laune auf der Bühne verbreiten kann, kriegen die Leute auch gute Laune. Somit sind wir alle besser drauf und können gemeinsam einen unvergesslichen Abend verbringen.  

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Bist du vor Auftritten noch aufgeregt?
Connor: Ja. So sechs Minuten vor einem Auftritt brauche ich Zeit für mich. Ich muss dann meinen Ruhepunkt finden und nicht daran denken, dass ich gleich auf die Bühne gehe. Wenn ich diese Nervosität irgendwann nicht mehr habe, höre ich auf. Das ist ein Nervenkitzel, den man nicht beschreiben kann. Vermutlich vergleichbar mit Bungee Jumping oder so. Das Gefühl ist total schlimm, aber auch total geil.
Steven: Von der Bühne aus wirkt ein Publikum ganz anders. Er muss auf den Punkt liefern und hat auch mal Leute vor sich, die erst mal komisch gucken, weil sie ihn nicht kennen. Er weiß oft auch nicht, wie die Künstler oder die Stimmung vorher waren, und muss im Prinzip mit einem Köpper in eine Menge, die er nicht kennt, und sie in kürzester Zeit begeistern. Sonst schlägt die Stimmung schnell um. Im Endeffekt hat er zwei Lieder Zeit.

Die Aufmerksamkeit erhält er nur mit Vollgas.  

Connor: Ich brauche das. Es ist der Grund, warum ich den Job so gerne mache: zu sehen, wie die Leute im Publikum mitmachen. In der Turbinenhalle sind mehr als 4000 Leute bei einem Wendler-Konzert. Das ist schon Wahnsinn, wenn die Masse vor dir ihre Hände hochnimmt und von links nach rechts winkt. 

Bist du schon einmal in Minden aufgetreten?
Connor: Ich war mal zu einem Unternehmerfrühstück eingeladen. Bis jetzt hat sich dadurch noch kein Auftritt ergeben. 

Der Mindener an sich ist auch speziell …
Connor: Ich finde es ganz schlimm, wenn Leute sagen, dass Ostwestfalen zum Lachen in den Keller gehen. Dass Leute immer so negativ sein müssen, ist völliger Blödsinn. Lass dich auf die Dinge ein, die kommen und jeden Tag passieren. Nichts ist umsonst! 

www.connor-meister.de

Connor Meister Konzerttermine (Auswahl):

  • RTL Spendenmarathon 
    14. September, Essen, Daytona Kartbahn 
  • Michael Wendler in Concert XXL
    28. September, Oberhausen, Turbinenhalle
  • Schlagerkrone 2019
    16. November, Lippstadt, Südl. Schützenhalle
  • Après Ski Party Bielefeld 2019 
    23. November, Bielefeld, Lokschuppen