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Business: Start frei für die Tüftelbox

Neu entwickelte analoge Boxen regen Kreativität an und machen Talente sichtbar

Karin Ressel und die NRW-Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann freuen sich über den Start der Tüftelboxen. News-Fotos: Carsten Korfesmeyer

Hille (news). Elektroblumen montieren, Turm von Hanoi logisch umsetzen oder viele Dinge optimal in Dosen verpacken: diese und weitere 22 Tüfteleien aus dem beruflichen Alltag hat die Talentfabrik in Tüftelboxen zusammengestellt. Jugendliche können damit testen, ob sie in der Lage sind, die vorhandenen Aufgaben vollständig und richtig zu lösen. 25 Aufgabenblätter und Materialien sind für Kinder und Jugendliche zielgruppengerecht zusammengefasst. Die gesammelten Ideen helfen ihnen, ihre eigenen Talente zu entdecken und zu vertiefen. So können sie sich auch daheim eigenständig und kreativ betätigen. „Unser Angebot besteht momentan aus zwei Tüftelboxen“, sagt Karin Ressel von der Hiller Talentfabrik. Es gibt eine Tüftelbox für Kinder der Klassen 4 –6 und eine weitere für Jugendliche der Klassen 7 –10. Die Box zum Thema „Umwelt/Recycling/Nachhaltigkeit“ sowie eine Tüftelbox für Fortgeschrittene seien in der Entwicklung.

Die Boxen ermöglichen den Jugendlichen eine längerfristige, altersgerechte Nutzung über ihre gesamte Schulzeit hinweg. Diese analogen Aufgaben bieten Lösungen für das derzeit überwiegend von der digitalen Welt beherrschte Umfeld der Kinder und Jugendlichen. „Unser konkretes Ziel ist es, mit einem anwendungsorientierten System aus Tüftelbox und Tüftelbuch vornehmlich sozial benachteiligte Schüler zu erreichen“, sagt Karin Ressel. Die Tüftelbox soll bevorzugt an Jugendliche vergeben werden, die speziellen Förderbedarf haben oder die Schule aufgrund der Coronakrise oder anderer Gründe nicht besuchen können. Durch den coronabedingten Schulausfall und Homeschooling über Monate entstünden besonders für Jugendliche in prekären Wohnsituationen und sozial schwachem Umfeld große Lerndefizite. Aufgrund mangelnder Unterstützung in der Familie fehlen komplette Lerninhalte in allen Unterrichtsbereichen.

News-Fotos: Carsten Korfesmeyer

Den Schülern im Übergang Schule-Beruf fehlen darüber hinaus wesentliche Informationen zur beruflichen Orientierung. Das führe oft zu Unsicherheiten und falscher Berufswahl – den Unternehmen entgehen in Zeiten des Fachkräftemangels so geeignete Arbeitskräfte.

Das Projekt der Talentfabrik erfolgt in Kooperation mit dem Mutterunternehmen Technikzentrum Minden-Lübbecke, das seit 1994 im Bereich der praxisnahen Berufsorientierung erfolgreich tätig ist. Somit konnten die langjährigen Erfahrungen beider Unternehmen für dieses Projekt in idealer Weise gebündelt werden. Die Materialien werden vom Technikzentrum Minden-Lübbecke e. V. zur Verfügung gestellt, die Talentfabrik übernimmt die Zusammenstellung und den Versand der Tüftelboxen und -bücher. Die Übungen sind im Team von Karin Ressel zusammengestellt und jeweils ausgewählt worden.