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Business: Jahresbilanz der Sparkasse Minden_Lübbecke: Schnelles Bezahlen kommt an und immer häufiger fließt das Geld im Netz

Online macht einen „gewaltigen Sprung“

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Wolfgang Kirschbaum geht davon aus, dass es in den kommenden zehn bis 15 Jahren zu keinen nennenswerten Zinssteigerungen kommt. „Da werden wir uns dran gewöhnen müssen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Minden-Lübbecke im Februar in der Jahrespressekonferenz. Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Volker Böttcher stellt er darin die Jahresbilanz vor, mit der beide zufrieden sind. Die Zeiten in der Branche hätten sich zwar verändert, doch das Geldinstitut bleibt gut aufgestellt. 2,8 Millionen Euro, die durch die Niedrigzinsen fehlten, konnten an anderen Stellen erfolgreich kompensiert werden. Der Ertrag blieb stabil und die Kunden haben laut Kirschbaum nach wie vor die Chancen, in verschiedenen Anlagevarianten gute Gewinne zu erzielen. „Falsch wäre nur, gar nichts zu tun“, sagt der Sparkassen-Chef.

Einen gewaltigen Sprung nach vorne hat das Online- und Mobile-Banking gemacht. Um 4,4 Prozent legte das Angebot zu – und damit sind fast 60.000 Sparkassen-Kunden in Sachen Finanzen mit dem Smartphone, Tablet oder Computer unterwegs. Digitale Angebote werden erwartet und gemacht. „Zunehmend auch von Älteren“, sagt Böttcher. Die Möglichkeit, Geldgeschäfte bequem vom Sofa aus zu erledigen, kommt immer besser an. Fast 30.000 Kunden nutzen inzwischen die Sparkassen-App. Das Online-Gebiet werde deshalb weiter ausgebaut.

Dazu zählt auch das schnelle Bezahlen an der Kasse. Bei Kartenzahlung von kleineren Beträgen bis 25 Euro fällt die Eingabe der Geheimnummer bereits weg – ein Risiko, dass die Geldinstitute laut Kirschbaum problemlos eingehen können. Schwer angesagt ist inzwischen auch das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone, das seit Mitte 2018 an kontaktlosfähigen Terminals möglich ist. 90 Prozent aller Sparkassen-Karten sind dafür bereits ausgerüstet und die Zahl der Nutzer ist mittlerweile auf 3.000 gewachsen. „Viele Menschen können sich noch nicht vorstellen, dass so etwas funktioniert“, sagt Böttcher. Wer es aber einmal ausprobiert hat, fände Gefallen daran.

Und dennoch: das direkte Gespräch mit den Beratern schätzen die Sparkassen-Kunden nach wie vor. 212.000 Anrufe gab es – rund acht Prozent mehr als 2018. Etwa 87 Prozent aller Belange konnten damit abgewickelt werden. Die Branche bleibt in Bewegung und dazu zählt im Bankengeschäft auch das Thema Fusionierungen. „Bei uns nicht“, sagt Kirschbaum. Was die Zukunft alles bringt, sei aber ungewiss.