Petershagen/Immenhausen (lwl/news). Alle drei Jahre vergibt das Glasmuseum Immenhausen den renommierten „Immenhäuser Glaspreis“. Jetzt hat das Glasmuseum den Hauptpreis an den in Gernheim arbeitenden Graveur Heikko Schulze Höing vergeben. Eine Jury wählt aus den Werken Objekte aus, die maßgeblich für die künstlerische und technische Entwicklung der mit Glas arbeitenden Künstler stehen. „Wir freuen uns gemeinsam mit dem Künstler sehr über die Auszeichnung“, erklärt Katrin Holthaus, Leiterin des LWL-Industriemuseums Glashütte Gernheim in Petershagen.

Heikko Schulze Höing erhielt den Preis für sein in der Graal-Technik gefertigtes Vasenobjekt „Herz der Finsternis“. In dunklen Farben gehalten, zeigt es Silhouetten von Menschen, die am Meeresufer stehend verzweifelte Gesten zeigen. Die Landschaft scheint südländisch, ist aber extrem verschattet. Der Künstler äußert sich eindeutig zu seinem Thema: „Die negativen Debatten zu den Fluchtbewegungen der Gegenwart beschämen mich.“

Das Gefäßobjekt Schulze Höings verknüpft technische und motivische Gestaltung eng miteinander, indem Gravur und Glasüberfänge eine klassisch stilisierte Szenerie von großer Tiefenillusion in der Glaswandung erzeugen. „Diese Tiefendimension nutzt der Künstler meisterhaft zur Gestaltung; Sujet und Form sind auf höchst kunstvolle Weise verbunden und steigern sich wechselseitig; die Technik wird so zum idealen medium des Sujets“, heißt es in der Begründung der Jury.

Bildzeile: Heikko Schulze Höing bei der Arbeit in der Gravurwerkstatt der Glashütte Gernheim.

Foto: pr