Das Bürgerschützenfest 2024 wirft seine Schatten voraus – und es verspricht auch in diesem Jahr wieder ein Höhepunkt im Petershäger Kalender und darüber hinaus zu werden. In ihren schmucken Uniformen werden die Teilnehmer vom 30. Mai bis zum 1. Juni in der Stadt präsent sein, natürlich wird aber auch darüber hinaus mit vielen ehrenamtlichen Einsätzen bei der Vor- und Nachbereitung zu rechnen sein. Für die Bürgerschützen-Gesellschaft ist es ein besonderes Fest, zum einen, weil der langjährige Stadtmajor Hendrik Martius seinen Rückzug für die Zeit nach dem Fest angekündigt hat, zum anderen, weil bei den Bürgerschützen gerade viel in Bewegung ist: Der Verein bemüht sich sehr um die Zukunft, intensiviert die Jugendarbeit und plant Umstrukturierungen.
Doch zunächst geht es noch einmal traditionell zu, mit einem Schützenfest, dessen Tradition man über Jahrhunderte zurückverfolgen kann: Die Wurzeln der Bürgerschützen-Gesellschaft Petershagen e. V. führen in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück, das älteste Zeugnis des Schützenfestes findet sich auf einem Kupferstich, der in der Fasanerie des Petershäger Schlosses hängt. Auf der Darstellung schenkt Bischof Georg von Brauschweig-Wolfenbüttel, der von 1553-1563 in Petershagen regierte, der Bevölkerung für ihren Mut und ihre Einsatzbereitschaft das Schützenfest.
Bürgerschützen mit zwei Kompanien
Eine Tradition, die die Jahrhunderte mit einer Unterbrechung im Zweiten Weltkrieg überdauerte. 1956 wurde dann ein Neuanfang gemacht, trotz aller Schwierigkeiten jener Jahre wurde die Bürgerschützentradition wieder zum Leben erweckt. Heute hat der Verein 215 Mitglieder, die sich in zwei Kompanien und den Wachzug aufteilen, außerdem gibt es die Eskadron, das Jugendblasorchester und eine Jugendgruppe.
Traditionell startet das Schützenfest für die Vereinsmitglieder selbst schon Wochen vor dem eigentlichen Höhepunkt mit einem großen Biwak der Kompanien. Über Kübelwaschen, diverse Gewehrreinigungen und das Königsschießen geht es dann jeweils Samstag bis Sonntag in die Vollen, bis das Schützenfest in Petershagen mit einem grandiosen Zapfenstreich endet. Auch in diesem Jahr soll wieder das Kinderschützenfest gefeiert werden, bei dem Mädchen und Jungen ab dem sechsten Lebensjahr um die Königswürde schießen dürfen.
Für Stadtmajor Hendrik Martius wird es das letzte Schützenfest in dieser Funktion sein. Aus beruflichen Gründen kann er in Zukunft die Bürgerschützen-Gesellschaft nicht mehr mit derselben Leidenschaft wie in früheren Jahren führen. „Deshalb habe ich mich schweren Herzens entschlossen, bei der in einigen Monaten stattfindenden Wahl loszulassen und nach 15 Jahren als Geschäftsführer und neun Jahren als Stadtmajor bei der kommenden Bataillonsversammlung nicht mehr zu kandidieren.“
Königsschießen an der Deichmühle
Alle Programmpunkte für das Fest stehen noch nicht fest – die Eckdaten aber schon: Für die Schützen selber startet das Fest bereits am Mittwoch, 29. Mai, mit dem Grüneinschlag: Mit frischem Grün direkt aus der Natur wird dann der Festplatz hübsch zurechtgemacht. Am Donnerstag, 30. Mai startet das Königsschießen ab 13 Uhr im Schützenhaus an der Deichmühle. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, sich bei Musik und kühlen Getränken auf das Schützenfest einzustimmen. Am Freitagabend, 31. Mai, geht die Feierei dann richtig los: Ab 21 Uhr heißt es im Festzelt an der Deichmühle Disco mit DJ „D“.
Was dann im Detail folgt, ist noch unklar, läuft es aber traditionell ab, beginnt der Samstag, 1. Juni, für die Bürgerschützen und ihre Besucher um 14.30 Uhr mit dem Wachaufzug vor dem Wachlokal. Ab 15.30 Uhr stehen dann die Kompaniemärsche an. Um 18 Uhr treffen die Einheiten und Gastvereine an der Alten Grundschule am Markplatz ein, um 19 Uhr steht dann die Königsproklamation am Schützenhaus auf dem Plan. Ab 20 Uhr heißt es schließlich Tanzabend im Festzelt an der Deichmühle, in diesem Jahr mit der Westernhagen Coverband „SeXXy“ und DJ „Stephan der Partykönig“.
Anlage wird aktuell modernisiert
Dass bei den Schützen nun ein frischerer Wind weht, werden die Teilnehmer des Festes schon beim Schießen merken. Derzeit werden die Schießbahnen modernisiert. Die Wettbewerbe werden nun auf Meyton-Anlagen mit elektronischer Auswertung ausgerichtet. Die Treffer werden unmittelbar nach dem Schuss auf Monitoren angezeigt, Papierscheiben sind nicht mehr erforderlich. Modern, schnell und umweltbewusst stehen also die Ergebnisse bereit.
In den kommenden Monaten wird sich dann auch im Vorstand vieles ändern, die Verantwortlichen wollen Kräfte bündeln und den Terminkalender entschlacken. Außerdem soll sich aktiver um den Nachwuchs bemüht werden. Wer sich selbst ein Bild vom Vereinsleben machen möchte, ist herzlich zum sonntäglichen Übungsschießen von 9 bis 12 Uhr im Schützenhaus an der Deichmühle eingeladen – wer weiß, ob das nicht der Einstieg in das Amt des Schützenkönigs ist?