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Benjamin Spang veröffentlicht auf eigene Faust Fantasyromane

Auf „Blut gegen Blut“ folgt „Projekt Hexenwerk“

Benjamin Spang. Foto: Mark Lissmann

Benjamin Spangs große Leidenschaft ist das Schreiben. Seine Romanreihe „Blut gegen Blut“ hat er mit Hilfe eines Crowdfundings gestartet. Im Interview mit news – Das Magazin verrät er, wie er das hinbekommen hat.

Du hast Dich laut Deiner Bio in der Vergangenheit für das Erschaffen von Comics und Videospielen begeistern können: Wieso hast Du Dich dann irgendwann auf Literatur festgelegt?

Der Sprung zum Schreiben von Kurzgeschichten und Romanen geschah direkt nach einem „gescheiterten“ Spieleprojekt. Über zwölf Jahre lang haben wir in einem virtuellen Team an einem Echtzeit-Strategiespiel gearbeitet. Ich war in dieser Zeit immer abhängig von Programmierern und Leuten, die 3D-Modelle erstellen konnten. Als das Projekt in die Brüche ging, habe ich angefangen, mit den Charakteren Kurzgeschichten zu schreiben, die in der Spielwelt stattfanden. Ich genoss diese Unabhängigkeit. Ich brauchte niemanden, um die Welt auf Papier zu erschaffen und konnte sogar meine Geschichten selbst bei Amazon hochladen und verkaufen. Heutzutage ist das nix Besonderes mehr, aber im Jahre 2012 war das für mich eine krasse Erfahrung. MEIN Ebook stand auf Amazon zum Verkauf. Das hat mich total begeistert, und so habe ich einfach weiter geschrieben und veröffentlicht. Heute sind meine Bücher auch über andere Plattformen erhältlich.

Benjamin Spang
Benjamin Spang bei einer Lesung in der Stadtbibliothek in St. Ingbert, im Saarland. Foto: Bene Summer

Worum geht es in Deiner Romanreihe „Blut gegen Blut“?

Im Grunde geht es um eine Familie, die auseinander bricht. Katrina ist eine einfache Mechanikerin. Eines Tages verschwindet ihr Vater spurlos, die Mutter wird alkoholkrank und unausstehlich. Katrina flieht von zuhause in die Großstadt zu ihrem Onkel. Dort arbeitet sie und trifft auf die Doppelmond-Agentin Helena. Eine Frau, die professionell Jagd auf Vampire und Werwölfe macht. Katrina landet durch gewisse Umstände auf Helenas Luftschiff. Irgendwann stellt Katrina fest, dass Vampire und Werwölfe gezielt Jagd nach ihr machen. Warum? Das muss der Leser selbst erfahren.

Was fasziniert Dich an Fantasy?

Sie ist unbegrenzt. Man kann fremde Welten erforschen, fremde Kreaturen treffen und mit ihnen spannende Abenteuer erleben. Als Autor liebe ich Fantasy, weil sie es mir erlaubt, verrückte Ideen zu verwirklichen und den schnöden Alltag mit ganz viel Farbe und Wahnsinn zu übermalen.

Cover
Benjamin Spangs Debütroman „Blut gegen Blut“ wurde mit Crowdfunding finanziert.

Du konntest Deine Romane via Crowdfunding realisieren. War der Weg der Schwarmfinanzierung eine bewusste Entscheidung?

Ja. Aber sie ist auch aus der Not geboren worden. Ich brauchte damals, bei meinem Debütroman, einfach das Geld für ein professionelles Lektorat und Korrektorat. Dann habe ich die Plattform StartNext entdeckt und gesehen, dass eine Autorin durch Crowdfunding ihren Roman finanzieren konnte. Da war mein Ehrgeiz geweckt. Außerdem trifft Crowdfunding genau meinen Nerv. Mit einem eigenen Projekt direkt zum Endkonsumenten zu gehen, war schon immer mein Ding. Ich war schon vor dem Schreiben ein kreativer Selbermacher.

Du bist als Autor auf Social Media Kanälen aktiv. Was nimmt mehr Zeit ein: Social Media oder das Schreiben?

Das Schreiben. Und ich rate jedem, der gerade erst damit beginnt, es auch so zu handhaben. Beides ist aber wichtig. Social Media erlaubt es uns, mit unseren Ideen und unseren Produkten direkt zum Endkonsumenten zu gehen. Marketing ohne Budget war noch nie so einfach. Aber dennoch muss man wissen, wie man es angeht. Einfach alle halbe Stunde den Link zum eigenen Buch zu posten, ist zurecht verpöhnt. Auch hier ist Kreativität gefragt. In meinem Alltag ist es aber tatsächlich so: Wenn ich nicht gerade an einem Schreibprojekt arbeite, erstelle ich Content für Social Media. Videos, Grafiken, Podcasts und vieles mehr. Meine Patreon-Seite ist mir auch sehr wichtig, da ich darüber monatliche Einnahmen generiere und auch dafür monatlich Content liefern muss.

Benjamin Spang
Das Foto entstand auf dem Event „9lesen“, das am 13. März 2020 in Leipzig stattfand. Trotz der Absage der Leipziger Buchmesse haben sich einige AutorInnen zusammengefunden, um das Lese-Event stattfinden zu lassen. Foto © Sebastian Tillenburg

Lässt Du Dich bei Deiner Arbeit von Deinen Followern beeinflussen?

Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, es wäre nicht so. Aber mein eigener Geschmack und meine eigenen Wertvorstellungen sind immer noch der größte Einfluss auf meine Arbeit. Ich habe es mir zum Beispiel auf die Fahne geschrieben, Geschichten mit starken, weiblichen Hauptfiguren zu schreiben. Diese Charaktere haben auch ihre Schwächen, aber sie lassen sich von ihnen nicht unterkriegen. Das hat mit meinem Debüt „Blut gegen Blut“ angefangen und zog sich auch durch die Planung von anderen Romanprojekten. Generell mag ich es, Charaktere über sich selbst hinauswachsen zu lassen.

Was war das beste Feedback, das Du als Autor je erhalten hast?

Puh, das lässt sich so pauschal nicht sagen. Ich habe mal an Weihnachten und auch zum Geburtstag Geschenke von Leserinnen bekommen, die mich eigentlich so gut wie gar nicht kennen. Das verblüfft mich immer wieder. Über Amazon-Rezensionen freue ich mich genau so, auch über persönlich verfasste Briefe oder wenn jemand die 10$-Unterstützerstufe auf Patreon abonniert. Es gibt viele Wege, wie man mich glücklich machen kann, haha. Ich bin ein unbekannter, verlagsunabhängiger Autor und freue mich extrem, wenn Leute mir ihre Zuwendung zukommen lassen. Egal in welcher Form. Heutzutage kann man sich mit nur einem Mausklick zwischen Millionen von Büchern, Filmen, Spielen oder den Angeboten von Streaminganbietern entscheiden. Wenn da jemand zu einem meiner Bücher greift, ist das immer noch ein ganz besonderes Gefühl. Also alleine, dass jemand meine Bücher konsumiert, ist für mich schon ein unglaublich tolles Feedback.

Blut gegen Blut von Benjamin Spang
Der zweite Teil der Fantasyreihe „Blut gegen Blut“

Was ist der wichtigste Tipp, den Du Leuten geben kannst, die auch ein Buch schreiben möchten?

Mach das Schreiben zu einer Routine. Es muss ein Teil deines Alltags werden, wenn du Resultate sehen willst.

Liest Du Bücher lieber gedruckt oder digital?

Beides. Es gibt Bücher, gerade von Selfpublisher-Kollegen, die ich mir gedruckt und signiert zulege. Dann gibt es wieder Werke wie die „Dunkle-Turm-Reihe“ von Stephen King, die ich lieber digital lese. Diese Reihe hätte ich NIE beendet, wenn ich sie nicht als Ebook konsumiert hätte. Manche Bände haben über 1000 Seiten. Das demotiviert ja alleine schon, wenn man das Buch in der Hand hält. Auf meinem E-Reader jedoch ging es nicht um den Umfang. Es ging nur um die Geschichte. Und so hatte ich alle acht Bände innerhalb von nur sechs Monaten durch. Und lustigerweise habe ich den letzten Band genau am Geburtstag von Stephen King beendet. Das war fast schon gruselig.

 

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Wo ich mich in 5 Jahren sehe? 🤨 In einer Position in der ich immer noch andere supporte, andere unterstütze auf ihrem Weg. In einer Position, in der ich immer noch mehr will, um mehr geben zu können. Ich hoffe, dass ich in 5 Jahren immer noch hungrig bin, ich vielleicht von ein paar mehr Menschen gesehen und gelesen werde und noch mehr Menschen überzeugen konnte, mir ihr Geld zu geben.⠀ .⠀ .⠀ Ach ja und außerdem wäre Spiegel-Bestseller-Liste Platz 1 sehr gut. Ok? Ok. Nichts, was man nicht mit harter Arbeit schaffen könnte! ✌🏻⠀ .⠀ .⠀ Let’s do this.⠀ .⠀ .⠀ 📸 by @kiakahawa⠀ .⠀ .⠀ .⠀ #Autor #Autoren #Autorenleben #Autorenwelt #Autorenalltag #Autorenaufinstagram #Autorenwahnsinn #Autorenprobleme #Autorenfreuden #Autorencommunity #Schreiben #Schreibenfüreuch #schreibenmachtspass #Romanschreiben #bücherschreiben #Schriftstellerleben #WritersOfInstagram #writingcommunity #amwriting #iwrite #Author #ichschreibe #writer #Fantasyautor #Autorensonntag #Leipzig

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Welches Buch hast Du zuletzt gelesen?

Aktuell konsumiere ich hauptsächlich Hörbücher. Die habe ich aufgrund der Corona-Krise für mich entdeckt. Ich konnte Home-Office machen und habe mir Bluetooth-Kopfhörer dafür gekauft. Dann dachte ich mir, dass ich Hörbücher mal ausprobieren könnte, was ich vorher immer abgelehnt hatte. Und so habe ich mit dem Hörspiel „Monster 1983“ begonnen und die erste Staffel auch relativ schnell durchgehört. Aktuell bin ich bei Staffel 2. Gelesen habe ich zuletzt „Buchwächter 2“ von meinem Kollegen Andreas Hagemann. Das habe ich testgelesen, um ihm Feedback geben zu können. Das Buch ist vor kurzem erschienen.

Was kann man in Zukunft von Dir erwarten?

Aktuell arbeite ich an mehreren Kurzgeschichten. Im Laufe des Jahres wird eine Anthologie erscheinen, für die ich nicht nur das Cover erstelle, sondern auch eine Geschichte beisteuere. Daneben schreibe ich an einer weiteren Fantasy-Trilogie. Sie hat den Arbeitstitel „Projekt Hexenwerk“. Hexen stehen im Fokus und die Hauptfigur ist natürlich weiblich J. Wann das Projekt erscheinen wird, steht aber noch in den Sternen.

Mehr Infos über Benjamin Spang gibt es hier:
www.benjaminspang.de
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