Von Carsten Korfesmeyer

Vielleicht ist das für manche eher nebensächlich, mich hat es aber fasziniert: das Automatikgetriebe im Kona Elektro funktioniert per Knopfdruck. Die Funktionen Parken, Fahren, Leerlauf oder Rückwärts lassen sich von der Mittelkonsole aus bequem erledigen. Erst hielt ich das noch für etwas gewöhnungsbedürftig, doch nur weniger als zehn Kilometer später fand ich es genial. So einfach kann es sein, Auto zu fahren. Schon mal ein dickes Kompliment an die Hyundai-Ingenieure.

Natürlich ist die Bedienung des Getriebes nicht alles, doch sie zählt zu den Dingen, die Autofahrer mit am meisten konfrontiert. Doch dieser Wagen bietet noch manches mehr. „Bis zu 484 Kilometer Reichweite“ steht auf der Außenbeschriftung. Als ich dem neuen Hyundai Kona Elektro begegne, weckt dieser Satz mein Interesse an dem Wagen. So weit schaffen es die Stromer nur selten und bei dieser Entfernung würde man es locker von Minden nach Flensburg „in einem Rutsch“ schaffen. Markant empfinde ich aber auch das ganze Erscheinungsbild dieses Modells, dem das Facelift noch mehr Attraktivität verleiht. Die Front könnte aus der Tesla-Familie abgeguckt sein, was keineswegs Kritik bedeutet. Die ehemals in Kunststoff gehaltenen Radbereiche sind inzwischen ganz in Wagenfarbe gehalten und der Kontrast des schwarzen Daches zur weißen Wagenfarbe verleiht dem Elektro-Kona ein noch sportlich-dynamischeres Auftreten. Und überhaupt verleiht die gesamte Linienführung samt Heck dem Auto eine besondere Note.

Der Elektro SUV des asiatischen Autobauers gefällt mir immer besser, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal auf dem Fahrersitz Platz genommen habe. Ich erfahre noch, dass mir die stärkere der beiden Batteriegrößen zur Verfügung steht und ich gleich mit satten 204 PS unterwegs sein werde. Die Türen öffnen sich „keyless“ und bevor ich den Startknopf drücke, schaue ich mich im Innenraum um. Die Rundumsicht ist prima und dass die Verarbeitung hochwertig ist, ist schon auf den ersten Blick erkennbar. Das Armaturenbett ist im positiven Sinne übersichtlich und als Fahrer fühle ich mich schon nach sehr kurzer Zeit sehr vertraut mit diesem Auto, das für seine Klasse über ein sehr gutes Raumangebot verfügt. Vorne und hinten sitzt es sich auf den sportlich-komfortablen Sitzen sehr gut. Das macht den Kona Elektro zugleich zu einem Fahrzeug für die ganze Familie.

Es geht los. „D“ ist gedrückt und lautlos machen wir uns auf den Weg. Schon nach kurzer Zeit habe ich die Chance, den Antrieb zu testen. Wie alle Elektroautos startet er sehr rasant. Nach Werksangaben von 0 auf 100 in nur 7,9 Sekunden. Gefühlt kommt das hin. Und so geht es durch Petershagen über die Landstraßen und durch die Dörfer. Mir fällt auf, dass die Technik dieses Elektro SUV sehr ausgereift ist. Nichts gibt es zu meckern. Bremsen und Lenkung sind klasse zu handeln und jederzeit habe ich als Fahrer das gute Gefühl, immer Herr der Lage zu sein. Der Kona ist agil und wird immer mehr zum treuen Begleiter, je länger wir gemeinsam unterwegs sind. Der Kona Elektro dürfte in seiner Fahrzeugklasse ein gewichtiges Wort mitsprechen.

 

Noch ein paar Worte zum Aufladen: Die Ladebuchse steckt in der Frontpartie und hat zwei Steckertypen. Prinzipiell lässt sich der Wagen auch über eine Haushaltssteckdose aufladen. Das dauert nach Angaben etwa 31 Stunden. Deutlich schneller geht das allerdings über eine sogenannte Wallbox mit Wechselstrom in rund 9,5 Stunden. Über eine solche Investition sollte man deshalb auch nachdenken.

Unser Testfahrzeug ist uns vom Autohaus Lübkemann, Petershagen, zur Verfügung gestellt worden.

Unser Testfahrzeug:
Hyundai Kona Elektro

Leistung: 204 PS
Max. Drehmoment:395 Nm
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Ein-Stufen-Reduktionsgetriebe
Höchstgeschwindigkeit:167 km/h
Beschleunigung:7,9 Sekunden (0 auf 100 km/h)
Verbrauch:14,7 kWh (auf 100 Kilometer)
Batterietyp:Lithium-Ionen-Polymer (64 kWh)
Wendekreis:11,2 Meter
Preis: ab 41.850 Euro (Basis Testfahrzeug)