Er ist die große Variante eines kleinen Klassikers: der Fiat 500X. 2014 feierte er seine Premiere und nach zwei Faceliftings gibt es ihn jetzt auch in der Sportvariante. Die hat dem Autofan so manches zu bieten – vor allem unendlich viel Fahrspaß mit einem ausgereiften Fahrzeug, in dem technisch einiges vom Erfolgsmodell „Jeep Renegade“ steckt. Und trotzdem bleibt dieser Italiener ein Auto mit eigenem Charakter.
Was sein Design betrifft, ist er der berühmten Fiat-500-Familie locker zuzuordnen. Die Konstrukteure haben die traditionelle Variante dieses Erfolgsmodells auf eine besondere Weise in die Gegenwart getragen. Die elegante seitliche Linienführung, die klare Formensprache der Front oder das markante Heck mit den Leuchten des Facelifts lassen bei diesem 2020er-Auto so etwas wie Retro-Gedanken aufkommen. Das ist sehr gut, denn der Spirit des 500er`s lebt von diesem Charme.
Sport. Fällt dieses Wort bei einer Modellbezeichnung, denke ich reflexartig an straffe Fahrwerke, PS, Dynamik — allerdings auch ein bisschen an etwas weniger Komfort. Gemütlichkeit und Sport? Das kommt in meiner automobilen Welt nicht vor. Bis jetzt, denn: Der neue 500X, der auf mich irgendwie wie ein getarnter Abarth wirkt, räumt mit diesen Gedanken komplett auf. Er zeigt mir, dass sich sportliche Ambitionen auch wunderbar mit den bequemen Seiten des Autofahrens in Verbindung bringen lassen. Ohne, dass dabei eine von diesen beiden Aspekten an Ausstrahlung und Wirkung verliert.
Ich nehme Platz. Der Einstieg in das kleine Sport-SUV geling ohne Mühe und die Sitze sind bequem. Sofort fühle ich mich mit diesem Wagen verbunden, was unter anderem auch an dem aufgeräumten und stilvoll designten Armaturenbrett liegt. Trotz zahlreicher Extras lässt sich alles prima zuordnen, sodass ich meine Fahrt mühelos aufnehmen kann. Dafür muss ich beim Fiat 500X noch den Motor mit dem Zündschlüssel starten. Stört nicht groß, doch „keyless“ wäre bei einem Auto dieser Kategorie durchaus schon wünschenswert.
Bevor ich die 120 Pferdestärken unseres Testfahrzeugs auf die Bahn schicke, schaue ich mich noch ein wenig im Inenraum um. Dieser Fiat besticht durch eine hochkarätige Verarbeitung. Die Designer sind mit einer erkennbaren Liebe zum Detail an die Arbeit gegangen und haben es geschafft, den berühmten 500er-Charme beizubehalten. Die großen Fenster sorgen für einen optimalen Rundumblick und die Türöffner strahlen ein wenig Retro aus. Auf dem Lenkrad lassen sich sämtliche Bedienelemente locker zuordnen und erreichen. Auch das Display des Bildschirms gibt dem Fahrer alles, was an Daten und Infos nötig ist.
Kurz nehme ich auch auf den hinteren Sitzen Platz. Im Gegensatz zum Urahn erweist sich der 500X als Raumwunder. Zwei Erwachsene dürften dort keinerlei Probleme bekommen, mittlere Distanzen zu meistern. Für Kinder wären sogar weitere Reisen möglich und unter Betrachtung des vergleichsweise großen Kofferraums bringt es dieser kleine Italiener sogar auch zum Familienauto. Diese Vielseitigkeit dürfte ihm die Herzen der Autowelt zufliegen lassen. Der Fiat 500X ist flexibel und schon deshalb für eine breite Zielgruppe interessant.
Und wie fährt sich dieses Auto? Auf der Fahrt gibt es rein gar nichts zu meckern. Der Motor zeigt sich laufruhig, dafür durchzugstark und enorm agil. Der Fiat 500X hat eine ausgezeichnete Straßenlage, ist wendig und der Fahrer zu jeder Zeit das Gefühl, alles fest im Griff zu haben. Schaltung, Lenkung, Bremsen: alles „Note eins“. Erwähnt sei noch die ausgesprochen gute Sicherheitsausstattung. Denn die setzt bei dem ohnehin schon schönen Fahrgefühl letztlich noch eins drauf.
Unser Testfahrzeug: Fiat 500 X Sport 1.6 MultiJet
Hubraum: 1598 ccm
Leistung: 120 PS
Zylinder: 4
Beschleunigung: 10,7 Sekunden (0 auf Tempo 100)
Antriebsart: 6-Gang-Schaltgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
Kraftstoff: Diesel
Verbrauch: 4,4 Liter (100 km)
Abgasnorm: Euro 6d-Temp
CO2-Emissionen: 116g/km
CO2-Effizienzklasse: A
Tankinhalt: 48 Liter
Preis: ab 18 998 Euro, Basisversion
Preis: ab 22 897 Euro (Basis Testfahrzeug)
Unser Testfahrzeug ist uns vom Autohaus Ing. W. Blöbaum, Bad Oeynhausen, zur Verfügung gestellt worden.
