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Autoaufbereitung: Wieder wie neu

Autoaufbereitung hat zum Ziel, das Fahrzeug optisch wieder in einen Fast-Originalzustand zu versetzen. Die Möglichkeiten sind enorm.

Foto: Galaxia / iStock

Von Carsten Korfesmeyer

Der Lack ist ab und das betagte Auto auch sonst in keinem guten optischen Zustand. Der Zahn der Zeit hat kräftig an dem Fahrzeug genagt und die besten Jahre hat der Wagen offensichtlich hinter sich. Ist das so? Als er nach einer sogenannten Aufbereitung in der Halle steht, ist er kaum mehr wiederzuerkennen. Der Lack sieht aus wie neu, der Kunststoff auch. Innen ist alles picobello und irgendwie fühlt man sich zurückversetzt in die Mitte der 1990er-Jahre, als dieses Auto irgendwo vom Band gelaufen ist, um die Straßen dieser Welt zu erkunden. Dass seither viele Jahre und exakt 214.243 Kilometer vergangen sind, ist dem Fast-Youngtimer gar nicht mehr anzusehen.

Sogar die kleinen Kratzer sind verschwunden und weil ein Experte für Beulen-Entfernung sich ebenfalls um das Auto gekümmert hat, sind die kleinen Parkdellen auch beseitigt. Die Fachwelt spricht von einer Autoaufbereitung. Diese geschieht professionell und hat das Ziel, das jeweilige Fahrzeug optisch und hygienisch in nahezu Originalzustand zu versetzen. Das geschieht mit entsprechenden Geräten und Techniken, die von Fachkräften erledigt werden. Die Reinigung und Aufarbeitung konzentrieren sich auf alle Bereiche – einschließlich der Beseitigung von Gerüchen. Sogar „Raucherautos“ werden dadurch wieder frisch.

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Wann lohnt sich die Aufbereitung?

Ob sich eine Autoaufbereitung lohnt, hängt von verschiedenen Dingen ab. Wahrscheinlich vor allem davon, wie jeder Einzelne das Wort „lohnen“ hinsichtlich seines Autos interpretiert. Wer gerne das Gefühl vom Neuwagen zurückbekommen möchte, ist auf jeden Fall an der richtigen Stelle. Manche lassen ihren Wagen sogar jährlich aufbereiten – meist im Frühjahr, um sauber und hygienisch durch den Sommer zu fahren. Durch die regelmäßige Grundreinigung bleibt das Fahrzeug auf sehr lange Sicht immer in einem optisch tadellosen Zustand. Rein wirtschaftlich betrachtet dient die Prozedur dazu, den Wert des Autos zu steigern. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn ein Verkauf bevorsteht. Grundsätzlich raten Fachleute dazu, eine „gewisse Regelmäßigkeit“ hinsichtlich der Autoaufbereitung einkehren zu lassen. Denn Gebrauchsspuren sind zwar unvermeidbar, aber dennoch (meist) zu beseitigen. Die Experten können selbst Löcher in Sitzen noch bis zu einer gewissen Größe stopfen, Felgen reparieren und sogar Risse im Kunststoff unsichtbar machen. Natürlich ist aller Kunst auch eine Grenze gesetzt. Wunder können keine vollbracht werden.

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Unterschied zur Fahrzeugwäsche:

Mancher bringt sein Auto auch gern nach einer langen Urlaubsreise zur Aufbereitung in die Fachbetriebe. Preislich reicht das Spektrum der Leistungen „von bis“ und in den meisten Fällen ist alles an einem Tag erledigt. Die Aufarbeitung ist ganz klar von der Autowäsche zu trennen, die üblicherweise in Waschanlagen und Waschstraßen läuft. Auch dort ist der Wagen anschließend wieder frisch und sauber – die Wäsche geht allerdings nicht ganz ans Eingemachte. So gehören eine intensive Sitzreinigung oder Staubentfernung aus Zwischenräumen eher nicht zum Leistungspaket. Und wenn, dann machen das die Autobesitzer selbst. Profis erzielen jedoch meist deutlich mehr Erfolg.

photo by Adrian Dascal on Unsplash

Selbstverständlich gehört es sich, das Auto auch technisch fit zu halten. Der Frühjahrs­putz ist eine gute Chance, den Wagen bei einer Werkstatt durchchecken zu lassen. Wer wie ich mit dem Wagen bald zur nächsten Hauptuntersuchung muss, sollte das unbedingt tun. Bevor ich mir beim TÜV oder bei der Dekra meine Plakette abhole, bringe ich den Wagen auf die Hebebühne. „Alles okay“, sagt der Kfz-Experte, nachdem er auch eine kleine Runde gedreht hat. Damit hatte ich zwar gerechnet, doch mit dem Wissen, dass technisch alles okay ist, fährt es sich irgendwie schöner. Und dann entdecke ich doch tatsächlich eine kleine Delle an der Seite. Auch wenn diese doch sehr klein ist, weiß ich genau, dass ich jetzt immer auf sie achten werde. Ich denke an den betagten Wagen, der wie neu aussieht. Und mir fällt auf, dass meinem Wagen eine kleine Politur auch guttun dürfte. In dem Moment greife ich zum Hörer und vereinbare einen Termin bei einem Aufbereiter. Schon in ein paar Tagen habe ich ihn.