Verschiedene Branchen bieten jungen Menschen für 2021 noch viele freie Ausbildungsplätze an. Der Weg zum Traumberuf hat ein paar Schritte. Die zu gehen, ist weitaus weniger schwer als anfangs gedacht.

Von Carsten Korfesmeyer

Branchenübergreifend hat die Corona-Pandemie einen Flächenbrand gebracht. Die endgültigen wirtschaftlichen Folgen lassen sich wohl erst in ein paar Jahren konkret beziffern. Selbst Onlinehändler, die aktuell ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen, könnten langfristig an Kundschaft verlieren, weil exakt diese auf Sicht gesehen womöglich weniger Geld zum Ausgeben hat. Corona dürfte wohl keinem genutzt haben und viel zu wenig erhalten Menschen in diesen Monaten Beachtung, die wegen der wirtschaftlich unsicheren Zeiten besonders betroffen sind: Angehende Azubis, die in dieser unsicheren Atmosphäre ihren Weg in die berufliche Zukunft finden müssen und akut die Tücken der Konjunktur erleben. Was machen sie? Studieren? Oder vielleicht weiter zur Schule gehen? Fakt ist, dass es im Land von news—Das Magazin aktuell noch unbesetzte Ausbildungsplätze gibt.

Wir reden nicht über Stellen, die 2022 starten. Nein, auch für das 2021 beginnende Lehrjahr sind aufgrund der Pandemie noch mehr Azubiplätze offen, als in früheren Jahren zu dieser Zeit noch auf dem Markt waren. Sie ziehen sich durch verschiedene Branchen und wenn Ihr Euch umschaut, könntet Ihr womöglich in eine große Karriere starten. Und weil die Wissenschaftler größtenteils davon sprechen, dass wir wohl die Krise im Herbst größtenteils überstanden haben, dürfte der jeweilige Start in das Arbeitsleben womöglich wieder unter den ganz normalen Bedingungen laufen. Mit Präsenzunterricht, direkten Kontakten und vielleicht auch wieder ohne Abstände und Masken.

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Corona hat viele junge Menschen verunsichert, gerade jetzt den Start in die Ausbildung zu wagen. Homeschooling oder die Sorge, dass der jeweilige Ausbildungsbetrieb die Krise wirtschaftlich nicht überlebt, haben für zögerliches Verhalten gesorgt. Viele wollen lieber warten, bis alles wieder zur Normalität zurückgehen kann. Doch dank des Starts der Impfungen ist zumindest Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Ihr solltet Euch daher mit dem Thema Bewerbungen befassen. Und darin ist news – Das Magazin Euch schon seit Jahren ein guter Begleiter – beispielsweise durch unseren original Ausbildungsguide, den wir Euch traditionell immer kurz vor den Sommerferien präsentieren. Darin bekommt Ihr Tipps, wie es mit der Bewerbung klappt. Und diese Ratschläge stellen wir Euch in dieser Ausgabe verkürzt vor.

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Der Artikel stellt Branchen vor, in denen Jugendliche besonders große Chancen auf einen Last-Minute-Ausbildungsplatz haben und gibt Tipps, welche Online-Tools Schüler während der Corona-Krise am besten nutzen. Online-Tools für die Ausbildungsplatzsuche sind diese:

Berufsbildungsmessen sind in normalen Zeiten beispielsweise beliebt: Im persönlichen Gespräch können sich Jugendliche über Berufe und Ausbildungsbetriebe informieren und einen passenden Ausbildungsplatz für sich finden. Doch bis Großveranstaltungen wieder stattfinden, müssen Schüler auf andere Mittel und Wege zurückgreifen, um einen freien Ausbildungsplatz zu finden. Diese Online-Tools stehen dabei zur Verfügung:

Online-Berufetests wie der Berufs-Check von AUBI-plus fragen die persönlichen Interessen ab und machen Vorschläge zu passenden Ausbildungsberufen. Online-Berufslexika geben einen Überblick über die verschiedenen Ausbildungsberufe und informieren zu Voraussetzungen, berufstypischen Aufgaben, schulischen und betrieblichen Ausbildungsinhalten, Ausbildungsvergütung, Zukunftschancen u. v. a. m.

Podcasts sind ebenfalls eine beliebte Informationsquelle, wenn es um Berufsorientierung, Ausbildung und Bewerbung geht. Das Ausbildungsportal aubi-plus.de hat beispielsweise einen eigenen Podcast herausgebracht, den man unter „AUBI-talk – dein Ausbildungspodcast“ bei allen gängigen Streamingdiensten hören kann.

Online-Ausbildungsplatzbörsen ermöglichen eine gezielte Suche nach freien Ausbildungsplätzen. Über verschiedene Filter in der Suchmaschine lassen sich die Suchergebnisse weiter verfeinern.

Digitale Bewerbertage ermöglichen den Erstkontakt zum Ausbildungsbetrieb und geben einen ersten Einblick in die Ausbildung und das Arbeitsumfeld. Auch die Unternehmenswebseite, die Karrierewebseite und die Social-Media-Auftritte des Unternehmens helfen dabei, sich ein Bild des Ausbildungsbetriebs zu machen.

Online-Bewerbungs-Checks sind eine tolle Alternative zu den Bewerbungsmappen-Checks, die regelmäßig auf Jobmessen angeboten werden. Dabei werden die Bewerbungsunterlagen von Experten geprüft und individuelle Verbesserungsvorschläge gemacht. Unter aubi-plus.de/servicebereich/bewerbungscheck-registrieren können interessierte Bewerber den Bewerbungs-Check von AUBI-plus kostenfrei nutzen.

Bewerberdatenbanken, die von Ausbildungsbetrieben zur Kandidatensuche genutzt werden, sind eine gute Ergänzung zu der eigenen Suche nach einem Ausbildungsplatz. Jugendliche hinterlegen ihre Daten und ermöglichen Ausbildern die Kontaktaufnahme. Jugendliche, die diesen Service nutzen möchten, können sich unter https://www.aubi-plus.de/servicebereich/registrieren kostenfrei registrieren.

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Die Bewerbung als solche

Bewerbungsschreiben laufen klassisch mit Mappe, zunehmend aber auch online ab. Vom Grundsätzlichen her unterscheiden sie sich nicht voneinander. Beide sind die Kontaktaufnahme mit dem Betrieb und der sollte schon funktionieren. Der erste Eindruck ist oft schon entscheidend. Erstens macht der Bewerber damit zum ersten Mal auf sich aufmerksam, zweitens wird damit möglicherweise die Tür zum Vorstellungsgespräch geöffnet. Dass ein Bewerbungsschreiben aussagefähig sein soll, ist der gängigste Tipp für junge Leute. Sicherlich ein gut gemeinter Ratschlag, aber viel schlauer dürfte man damit auch nicht sein. Ratsam ist es deshalb, direkt bei den Fachleuten in den Betrieben zu fragen. Dort erfährt man, dass die Mappen ordentlich sein müssen. Außerdem sollten sämtliche Unterlagen übersichtlich abgelegt sein. Kein Personalchef findet es toll, alle Infos mühselig zusammentragen zu müssen.

Deckblatt, Anschreiben, Foto

Deckblatt, Anschreiben mit Foto, tabellarischer Lebenslauf und aktuelle Zeugnisse – das ist die übliche Reihenfolge eines aussagekräftigen Bewerbungsschreibens. Dazu die letzten beiden Zeugnisse, denn: So lassen sich bei künftigen Azubis gewisse Tendenzen erkennen. Wer also einmal einen Durchhänger in Mathe oder Englisch hatte, kann damit locker beweisen, dass dieser tatsächlich nur vorübergehend war. Anschreiben und Lebenslauf müssen unterschrieben sein. Und Rechtschreibfehler dürfen überhaupt nicht sein. Vor dem Abschicken sollten die Schreiben noch weitere Personen Korrektur lesen. Denn dumme Vertipper oder überflüssige Flüchtigkeitsfehler sollten keine Karrierehemmer sein.

Zwar kann niemand etwas für sein Aussehen, doch das Foto spielt in einer Bewerbung natürlich ebenfalls eine herausragende Rolle. Es sollte ein professionell erstelltes Bild sein. Ob man wolle oder nicht – der erste Blick geht auf das Foto. Deshalb nur vorteilhafte Portraits verschicken. Bilder aus dem Urlaub, auf einer Parkbank oder gar von einer Fete gehören nicht in eine Bewerbungsmappe.

Bewerbungsgespräch online?

Kurz und prägnant muss das Anschreiben sein. Aus dem Text (insgesamt nie mehr als eine Seite) sollte neben den eigentlichen Bewerbungsabsichten allerdings auch hervorgehen, warum man sich für diesen Beruf entschieden hat. Personalchefs merken in aller Regel sofort, ob jemand aus echter Überzeugung handelt. Deshalb ruhig (kurz) ausführen, wieso das bestimmte Berufsfeld und vor allem auch das jeweilige Unternehmen gewählt wurden. Gut kommt es auch, im Anschreiben den jeweiligen Ansprechpartner mit Namen anzureden. Dadurch dokumentiert man Kenntnisse über die Strukturen des jeweiligen Betriebes. Und dann kommt irgendwann (vielleicht) das Vorstellungsgespräch, vor dem die Bewerber keine Angst haben müssen. Die Atmosphäre ist dabei in aller Regel sehr entspannt. Man sollte ordentlich zum Gespräch erscheinen, dennoch wird ein Anzug oder Kostüm nicht erwartet. Ob und wie das mit den persönlichen Gesprächen rein organisatorisch laufen wird, ist in Coronazeiten zwar unsicher, doch selbst bei einer Videobesprechung gelten die Regeln eines „normalen“ Vorstellungsgesprächs. Also ein ordentliches Erscheinungsbild und gegenseitige Höflichkeit sind selbstverständlich. Und Bammel braucht Ihr nicht zu haben. Denkt immer daran: Auch Personalchefs wollen sich im Gespräch möglichst gut verkaufen.