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Andreas Gärtner-Stiftung

Freude über „zweitbestes Ergebnis“

Der Beirat der Andreas Gärtner-Stiftung: Thomas Lunkenheimer (von links), Theologischer Vorstand Diakonie Stiftung Salem Minden; Birgit Gärtner, Stiftungsvorstand; Pfarrer Prof. Dr. habil. Dierk Starnitzke, Vorstandssprecher und theologischer Vorstand der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen; Simone Piske, Sekretariat Andreas Gärtner-Stiftung; Hermann Gärtner, Gründer und Stiftungsvorstand; Susanne Hein, Mitarbeiterin der Diakonie Michaelshoven Köln; Reiner Heekeren, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der von Bodelschwinghschen Stiftungen in Bielefeld-Bethel. Foto: pr

Die Andreas Gärtner-Stiftung schüttete im vergangenen Jahr nahezu eine Million Euro an Spendengeldern aus. 2023 besteht sie 30 Jahre und unterstützt auch weiterhin Menschen mit geistiger Behinderung.

Die Stimmung in der Pressekonferenz ist spürbar gelöst. Der Vorstand ist zufrieden. 2022 lief für die Andreas-Gärtner-Stiftung richtig gut. Nur ganz knapp schrammt man bei der Spendenausschüttung an der Million vorbei und kann damit 170 Familien und 15 Einrichtungen unterstützen. „Das ist unser zweitbestes Ergebnis überhaupt“, sagt Birgit Gärtner am Donnerstag. 2023 besteht die Stiftung seit 30 Jahren und seither wurden mehr als 16,5 Millionen Euro zur Unterstützung und Hilfe für Menschen mit geistiger Behinderung gegeben.

Jeder Fall wird einzeln geprüft

Oft werden mit den Geldern Dinge gekauft, die den Alltag erleichtern. Das können Geräte oder Möbel sein, häufig dient der Betrag aber auch für den Umbau eines behindertengerechten Autos. Oft fließt die finanzielle Unterstützung aber auch in Therapien, wenn die Krankenkasse nicht zahlt. „Jeder Fall wird von uns einzeln geprüft“, sagt Simone Piske vom Stiftungssekretariat. Mehr als 1.000 Anträge seien es jährlich und ihre Aufgabe bestehe darin, die entsprechende Notwendigkeit für eine wirtschaftliche Hilfe festzulegen. Die Gelder würden ganzjährig fließen, denn längeres Warten käme in vielen Fällen gar nicht in Betracht – beispielsweise, wenn es um dringende medizinische Dinge geht.

Birgit Gärtner schildert in der jährlichen Pressekonferenz immer auch Fälle, die besonders zu Herzen gehen. Beispielsweise den eines dreieinhalbjährigen Mädchens, das ständig epileptische Anfälle erleidet und deshalb rund um die Uhr überwacht werden muss. Die Stiftung unterstützt den Erwerb eines Therapiehundes, der epileptische Anfälle bereits im Vorfeld erkennt und dadurch hilft, dass entsprechende Behandlungen zeitnah erfolgen können. „Der Hund kostet so viel wie ein guter Kleinwagen“, sagt sie.

Die Zahl der Betroffenen wächst

Der Stiftungsgründer ist ebenfalls glücklich und freut sich über die Spendenbereitschaft, die auch schon mal rückläufig war. „Bei uns kommt jeder Cent bei den Menschen an“, sagt Hermann Gärtner. Der 88-Jährige ruft dazu auf, Menschen mit geistigen Behinderungen noch intensiver zu unterstützen. Die Zahl der Betroffenen steige und die Belastungen im Alltag seien oft enorm. Wer selbst in seinem Umfeld die Probleme eines Betroffenen erlebt hat, werde für die Thematik sensibler. „Man betrachtet die Sache plötzlich anders.“ Hermann Gärtner hat die Stiftung nach seinem verstorbenen Sohn Andreas Gärtner benannt, der schwerstbehindert war. Der Gründer und seine Tochter Birgit bilden den Vorstand.

Simone Piske ist seit 1989 in der Porta-Unternehmensgruppe beschäftigt und kümmert sich von Anfang an um die vor fast 30 Jahren gegründete Stiftung. Unzählige Anträge liefen über ihren Schreibtisch und sie betont im Gespräch, dass es bei der Hilfe möglichst unbürokratisch zugeht. Und obwohl die Fälle zu Herzen gingen, sei es immer wieder schön, helfen zu können.

www.andreas-gaertner-stiftung.de