Von Carsten Korfesmeyer

Alarmanlagen gehen los und die Einbrecher ergreifen die Flucht. Das ist der Idealfall und bestenfalls laufen die Bösewichte sofort der Polizei über den Weg. Die Handschellen klicken und alles ist gut. Leider ist das nicht immer der Fall. Täglich schlagen Einbrecher in Deutschland zu, stehlen Schmuck, Uhren oder Geld. Die Kriminellen hinterlassen dabei aber nicht nur finanzielle Schäden bei ihren Opfern. Das Gefühl, das Einbrecher in das eigene Zuhause und damit in die Privatsphäre eingedrungen sind, sorgt nicht selten für schwere seelische Probleme. Die sind oft schlimmer zu beheben als die materiellen Schäden. Opfer sollten sich diesen psychischen Problemen stellen und sie keineswegs verschweigen. Es ist völlig normal, nach einem Einbruch ein Problem damit zu haben, sich in den eigenen Wänden noch sicher zu fühlen. Hilfe zu brauchen, ist keine Schwäche.

Verbände wie der „Weiße Ring“ kümmern sich um Menschen, die Opfer eines Einbruchs geworden sind. Meist sind diese Menschen rein zufällig von den Bösewichten ausgewählt worden. Doch auch Einbrecher sind von ihrer Persönlichkeit unterschiedlich gestrickt und nicht jeder ist abgebrüht. Wird es ihnen so schwer wie möglich gemacht, steigen die Chance ihres Misserfolgs. Wir sind ihnen also keineswegs hilflos ausgeliefert.

Foto: Steffen Salow auf Pixabay

Das Gefühl, sich gewehrt zu haben

Wählen Einbrecher ein Haus aus, sollten es ihnen die Hauseigentümer so schwer wie möglich machen. Nicht jeder kann sich zwar einen Wachschutz oder einen Sicherheitsdienst leisten, doch die Möglichkeiten zum Schutz vor Langfingern spielen sich auch im unteren Preissegment ab. „Zuerst ist es wichtig, die Türen und Fenster zu schließen“, sagt ein Experte. Klingt plausibel, doch hinter diesem Satz steckt mehr. Denn bietet sich einem Einbrecher beispielsweise durch ein offenes Fenster erst die Gelegenheit, macht das bekanntlich Diebe. Ein verschlossenes Fenster stellt hingegen ein Hindernis dar, das erst einmal überwunden werden muss. Auch für die Einbrecher gilt diese Regel der Psychologie. Sie müssen selbst etwas tun.

Deshalb sollte man es ihnen so schwer wie möglich machen. Zuschließen reicht schon und ein Stück Holz unter der Türklinke hilft auch. Gitter an den Fenstern sind auch sehr hilfreich, erinnern aber eher an ein Gefängnis. Deshalb gibt es Alternativen. Polizei und Fachfirmen decken die Stellen im eigenen Zuhause auf – und bieten individuelle Lösungen an. 

Branche mit vielen Ideen

Und so teuer ist es dann auch wieder nicht, in die Sicherungsmaßnahmen zu investieren. Modernster Schutz deckt viele Felder und Themen ab. Diese reichen von Sicherheitsschlössern (die beispielsweise nur beim Anbieter nachgemacht werden können) über Alarmanlagen bis zur Videoüberwachung. Und sollten die Einbrecher ins Haus einsteigen wollen, wird ein direkter Draht zu einem Wachschutz (den der Kunde bestimmen kann) hergestellt. „Und ein Mal im Jahr werden die Alarmanlagen gewartet“, heißt es. Das sorgt zwar nicht dafür, dass die Angst vor Einbrechern komplett gebannt ist, allerdings: Es beruhigt durchaus – und die Tatsache, aktiv etwas gegen die Bösewichte zu unternehmen, ist auch aus psychologischer Sicht wertvoll. „Opfer fühlen sich selbst im Fall eines Einbruchs dann nicht mehr so hilflos“, sagt ein Experte. Das Gefühl, sich gewehrt zu haben, sei schon wichtig.

Wachsam sein

Und dann ist es auch noch enorm wichtig, immer aufzupassen. Die Polizei ruft dazu auf, aufmerksam zu sein, wenn sich etwas Verdächtiges tut. Solltet Ihr einen Einbrecher auf frischer Tat ertappen, spielt nicht die Helden. Solche Situationen können leicht außer Kontrolle geraten. Deshalb: Schnellstmöglich sollte man dann über den Polizeiruf 110 Hinweise über verdächtige Wahrnehmungen geben. Wichtig ist aber auch, sich nicht ständig von Einbrechern verfolgt zu fühlen. So was schränkt die eigene Lebensqualität nur ein. Das Vertrauen an das Gute solltet Ihr nicht aufgeben. Aufmerksamkeit, Skepsis und eine kleine Portion „gesunder Menschenverstand“ helfen, die Pläne der Bösewichte zu durchkreuzen.

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