Von Carsten Korfesmeyer

Die Freiwillige Feuerwehr in Hille-Dorf wird 100. Sie ist heute eine von neun Löschgruppen im Gemeindegebiet und darf auf eine lange Zeit zurückblicken, in der sich alles um die vier Wörter „Retten, Bergen, Löschen, Schützen“ gedreht hat. Unzählige Male rückten die ehrenamtlichen Kräfte aus, um Menschen aus ihren Notlagen zu befreien und bei Unglücken zu helfen. Diese Aufgaben werden natürlich auch in Zukunft weiter bestehen und die Herausforderungen des Brandschutzbedarfsplans werden die Rettungskräfte mit ihrem hohen Engagement meistern. In den kommenden Jahren investiert die Kommune einen Millionenbetrag in die Modernisierung von Ausstattung und Feuerwehrgerätehäusern im Gemeindegebiet. Ein starkes Signal aus Politik und Verwaltung, das zeigt, wie sehr die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr geschätzt und gebraucht wird.

Eine hoheitliche Aufgabe

Ohne eine Freiwillige Feuerwehr würden viele Kommunen vor dem endgültigen Aus stehen. Denn für eine Berufsfeuerwehr wäre das Geld nicht da und deshalb ist es wichtig, eines ganz deutlich zu machen: Die Löschgruppen leisten eine hoheitliche Pflichtaufgabe in der Gemeinde und ihre Arbeit ist deshalb nicht vergleichbar mit Vereinen.

Und deshalb steht die Nachwuchsgewinnung bei den Freiwilligen Feuerwehren ganz oben auf der Agenda. Die Jugendfeuerwehr ist eine wichtige Säule und dort werden den jungen Leuten bereits wichtige Grundlagen vermittelt. Wie bei den regulären Einsatzkräften stehen Lehrgänge und Übungen auf dem Programm. Der Ernstfall wird dabei simuliert und wer dabei zusieht, bemerkt sofort eines: Es kommt auf die Teamarbeit an und jeder Handgriff muss sitzen. Sekundenschnell läuft alles ab und die Ausbildungsabschnitte bauen aufeinander auf.

„Hiller Moordrachen“ seit 2018 als Kinderfeuerwehr

Und wie sieht es mit einer Kinderfeuerwehr aus? Die gibt es in Hille auch seit 2018. Sie heißt „Moordrachen“ und dank des Engagements aus den Löschgruppen gelingt es sehr gut, die Kleinen bereits für die ehrenamtliche Tätigkeit zu begeistern. Früh wird ihnen vermittelt, worauf es bei den Feuerwehren allgemein so ankommt. Seit der Gründung treffen sich bis zu 30 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren alle zwei Wochen freitags. In der Regel trifft man sich um 16.30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Hille. Ehrenamtliche aus der Aktiven- und Unterstützungsabteilung engagieren sich mit den Kleinen in dieser Zeit, um Brandschutz und Hilfeleistung mit reichlich Spiel und Spaß zu vermitteln. Bewegung, Basteln und Miteinanderlachen kommen auch nicht zu kurz.

Innerhalb weniger Minuten am Einsatzort

An 365 Tagen sind die Feuerwehrkräfte rund um die Uhr einsatzbereit. Allein das verdient Respekt, und geht der Alarm los, geht es ruckzuck. Innerhalb weniger Minuten rückt man aus und erreicht den Einsatzort. Zeit ist mit das Wichtigste bei der Feuerwehr, denn oft entscheidet sich alles innerhalb von Sekunden. Damit das auch stets funktioniert, finden Übungen statt – von denen in aller Regel nur ein innerer Kreis der Feuerwehrführung Bescheid weiß. Alles soll „wie in echt“ laufen.

Die neun Löschgruppen der Gemeinde sind in drei sogenannten Zügen aufgebaut und es gibt ein bestimmtes Alarmierungssystem, nachdem sich die Einsatzkräfte entsprechend unterstützen. Oder anders gesagt: Bei den Einsätzen gibt es eine Einstufung, nach der sich die jeweilige Stärke am benötigten Personal orientiert. Der erste Zug besteht aus den Löschgruppen Hille-Dorf, Nordhemmern und Eickhorst, der zweite aus den Löschgruppen Rothenuffeln, Oberlübbe, Unterlübbe – und der dritte Zug ist mit den Feuerwehrkräften aus Hartum, Südhemmern und Holzhausen II besetzt. Jeder Zug steht dabei unter einer eigenen Führung. Darüber gestellt ist die Hiller Wehrführung, die aus Feuerwehrchef Sven Bredebusch sowie seinen beiden Stellvertretern Andreas von Behren-Krüger und Julian Sparwirth besteht.

Tauziehen, Bingo und Gemeindefeuerwehrtag

Teil der Hiller Feuerwehr ist seit einigen Jahren die Betriebsfeuerwehr der kommunalen Kreis-Abfall-Verwertungsgesellschaft (KAVG) des Kreises Minden-Lübbecke, die ihren Sitz auf der Deponie Pohlsche Heide im Hiller Norden hat. Die Leitung dort hat Julian Sparwirth.

100 wird die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Hille offiziell zwar erst am 11. Oktober, doch die Jubiläumsparty steigt bereits mit dem Maibaumfest rund um den 2024er-Gemeindefeuerwehrtag am Feuerwehrgerätehaus in Hille-Dorf. So läuft die „Blaulichtparty“ am Freitag, 24. Mai, und vorab findet um 18 Uhr ein Tauziehen-Wettbewerb der örtlichen Vereine statt. Der diesjährige Gemeindefeuerwehrtag wird am Samstag, 25. Mai, ab 18 Uhr ausgerichtet und im Anschluss folgt die „Maibaumfete“. Der Sonntag, 26. Mai, beginnt um 10.30 Uhr mit einem Zeltgottesdienst, dem sich ein Konzert des Musikzugs „Viktoria Hille“ anschließt. Ab 15 Uhr gibt es „Spiel ohne Grenzen“, Bingo und für die Jüngsten eine Hüpfburg. Der offizielle Jubiläumstag am 11. Oktober wird dann selbstverständlich noch mit einem Festakt gefeiert.

www.feuerwehr-hille.de