Здравейте от София!
Neue Serie: news-Redakteur Finn Luca Zell über sein Medizinstudium im Ausland.
35.567 Bewerberinnen und Bewerber hat es zum Wintersemester 2022/2023 im Studienfach Humanmedizin in Deutschland gegeben – das Studium begonnen haben schlussendlich 10.035 „Erstis“. Eine Diskrepanz, die noch heftiger klafft als eine unschöne Platzwunde – um beim Thema zu bleiben. Ein Für und Wider, mit dem auch ich mich in den letzten Jahren auseinandergesetzt habe.
Wer ich bin? Ich bin Finn Luca Zell, meinen Namen habt Ihr im Laufe dieser Lektüre vermutlich schon das ein oder andere Mal gelesen. Seit 2021 bin ich für die NEWS „unterwegs“, schreibe Veranstaltungsankündigungen oder betreue Servicethemen redaktionell. Eigentlich habe ich nach dem Abitur 2016 eine journalistische Laufbahn eingeschlagen (offensichtlich, sonst würde ich diesen Text wohl kaum schreiben). Für Medizin habe ich mich schon lange interessiert, das Studienfach aber – angesichts meiner eher durchschnittlichen schulischen Leistungen – nie in Betracht gezogen. Vielleicht habe ich aber auch einfach zu sehr auf mein Umfeld gehört – „Medizin? Das ist nur was für Leute mit 1,0er-Abi“. Ich hatte mich also mehr oder weniger damit abgefunden, dass das wohl nichts würde.
Zwar gäbe es Möglichkeiten, seine Chancen in Deutschland mit diversen Ausbildungen, Praktika und Berufserfahrung im medizinischen Bereich zu verbessern, aber seien wir ehrlich: Mit 26, bald 27 Jahren hat man kaum mehr viel Zeit zu verlieren. Weil mich der Gedanke (und auch der Wunsch) aber nicht losließ, wagte ich dann doch den Blick über den Tellerrand – besser gesagt, über die deutschen Grenzen hinaus. Immerhin studiert aktuellen Schätzungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zufolge jeder zwölfte deutsche Medizinstudent im europäischen Ausland. So schlecht kann das also gar nicht sein?
Lange Rede, kurzer Sinn: Seit Ende letzen Jahres lebe ich in der bulgarischen Hauptstadt Sofia, im Oktober geht es dann voraussichtlich (endlich) los. Ich habe mich in den vergangenen Monaten hier schon sehr gut eingelebt, eine Wohnung bezogen und mich – vor allem auch – an den osteuropäischen Umgang gewöhnt. Viele Dinge sind ähnlich zu Deutschland, längst nicht alles ist gleich. Die Lebenshaltungskosten zum Beispiel sind um einiges preiswerter als zu Hause – man muss nicht unbedingt ressourcensparend leben, um am Ende des Monats eine Nebenkostenabrechnung in Höhe von zwölf Euro in der Hand zu halten. Dafür fallen im Ausland Semester für Semester nicht zu vernachlässigende Studiengebühren an.
In den kommenden Monaten nehme ich Euch hier auf meiner Reise mit, berichte Monat für Monat, was das Medizinstudium im europäischen Ausland kann – und was vielleicht auch nicht. Zwischendurch gibt es kleine Einblicke auf meinem eigens für diese Rubrik eingerichteten Instagram-Profil „finnsmedjourney“. Dieser Kanal ist allerdings noch nicht aktiv – hier gibt es mehr zu sehen, sobald es dann so „richtig“ losgeht. Ich freue mich, wenn Ihr mich auf meinem Weg begleitet!
Wer an dieser Stelle immer noch über die Überschrift grübelt: Hallo aus Sofia!